Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 628
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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628 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1922.)

auf das wir nicht näher eingehen können. Zuerst glaubt
man, die Geistlichkeit werde die Experimente unterstützen.
Jedoch macht die Bitterkeit der gegenseitigen Aeußernngen
dies bald unmöglich. Eine* Kommission, der 5 Aerzte angehören
.unterstützt öffentlich die Sache der Mme. Prado
und setzt ihren Namen für die Redlichkeit der Sitzungen ein.

Am 13. Juli waren 11 Aerzte anwesend, das Medium
fest angebunden1), die Knoten versiegelt, die Türen verschlossen
und verriegelt. Unter diesen Bedingungen beobachtet
man nach einer Viertelstunde einen phosphoreszierenden
Schein im Kabinett, dann eine deutliche menschliche
Gestalt in weißer Kleidung mit einem wohlausgebildeten
Gesicht. Es wird an einem Abguß gearbeitet. Gegen
den Fußboden Klopftöne, die man nicht entziffern konnte.
Um sich besser verständlich zu machen, fragte die Intelligenz
durch das Medium: ,,Warum haltet ihr den Ventilator
an?" Auf demselben Wege erfuhr man nach zweistündigem
Versuch, daß der Abguß wegen Unbrauchbar-
keit des Paraffins nicht bewerkstelligt werden könnte. Es
zeigt sich, allen sichtbar, ein Phantom, klatscht einige Mals
in die Hände und winkt zum Abschied.

17. Juli; Sitzung bei M. Alfredo de Mendoca 9 Aerzte
sind anwesend, „os primeros medicos clinicos nesta citade".
Zahlreiche Teilnehmer. Genaueste Kontrolle des Mediums
und des Kabinetts. Eng gebundene und versiegelte Hände.
Halbdunkel. Zu Füßen des Mediums entstehen Nebel.
Zuerst erscheint ein Gesicht, dann die Silhouette einer aufgerichteten
Gestalt. Es ist Joao. Er stellt den Tisch, auf
dem die Gefäße für Wasser und Paraffin stehen, an eine
andere Stelle, läßt die Vorhänge des Kabinetts nieder und
zieht sich wieder zurück. Darauf erscheint ein anderes
Gebilde, ein 14 jähriges Kind, mit schwarzen Haaren, die
auf die Schultern niederfallen. Es ist Annita. Sie modelliert
aus Paraffin eine Blume, eine Art Catalea und überreicht
sie dem Hausherrn. Eine andere Blume gibt sie der Frau
Mendoca, die sie leider fallen läßt. Annitas Bewegungen
sind voll jugendlicher Anmut. Als sie ihren Platz verläßt,
kommt Joao zurück, schiebt den Tisch vor das Kabinett,
macht einen Abguß von seiner Hand, indem er sie mehrmals
an den Ventilator hält. Als der Abguß fertig ist,
läßt er seine „behandschuhte44 Hand von fast allen Anwesenden
berühren, die ihrerseits Paraffinspuren an den
Fingern zurückbehalten. Das Medium seufzt stark. Joao
geht zu Mme. Prado und sagt: „Es gibt nichts Neues

1) Vor der Sitzung haben vier Damen die Toilette der Mme. Prado
unter allen erforderlichen Bedingungen kontrolliert.


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