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Forthuny: Experimente mit dem brasilianischen Medium Prado. 631
Ein Kapitel in O Trabalho dos Mortos ist den photographischen
Arbeiten des M. Ettore Bosio gewidmet, der
übrigens eine genaue Beschreibung davon in seinem Werk:
„O que eu vi" gibt. Eine Reihe von Illustrationen sind
diesem Text zugefügt, wo er die in den ersten Monaten
des Jahres 1921 bei vollem Tageslicht enthaltenen Ergebnisse
schildert. Der letzte Teil handelt von den Materialisationen
'der Rachel Figner, die seit Mai 1921 mit einer
Fülle überflüssiger Erklärungen in den südamerikanischen
Zeitungen besprochen wurden.
Am 30. April fällt Mme. Prado bei dem Komponisten
Bosio in Beiern in Trance und sagt u. a.: „Ich bin glücklich
, Mama sehen zu können." Unter den Teilnehmern
der Sitzungen befanden sich Herr und Frau Figner, deren
Tochter Rachel vor einigen Monaten gestorben war. Am
1. Mai bildete sich in Gegenwart des Dr. Matta Bacellar
eine Silhouette: Joao. Er segnet Mme. Figner, die ihm
ihren mütterlichen Schmerz anvertraut hatte, erlaubt, daß
sie seine Hand berührt, die vollständig normale Temperatur
hat. Ein anderes Phantom erscheint, das mit Ausnahme
des Gesichts vollkommen materialisiert ist. Joao kehrt zurück
und trägt eine kleine Gestalt in seinen Armen. Er
verteilt Blumen, die ihm gegeben worden wraren und dematerialisiert
sich vor aller Augen.
2. Mai: 3 [Aerzte sind gegenwärtig. Joao, dann ein Kind,
dann allein: Rachel Figner. Ihre Eltern und Geschwister
eikennen sie sofort. „Mama" sagt sie mit ihrer eigenen
Stimme. Das Medium fügt hinzu: „Es ist ein Gegenstrom
da. Sie kann sich folglich ihrer Mutter nicht nähern/"
Der Kreis wird erweitert, Rachel geht einige Schritte vorwärts
. „Warum dies schwarze Kleid? Ich bin glücklich."
(Diese Worte werden vom Phantom gesprochen.) Handküsse
. Noch zwei andere Gestalten erscheinen, eine gewisse
Maria Alva und ein junges Mädchen, das der Meister
Bosio schon mehrfach erscheinen sah. Das Licht wird
verstärkt. Die Gebilde bleiben trotzdem sichtbar. Das
eine trägt ein leuchtendes Stirnband. Bald erscheint an
Stelle der beiden Gestalten Joao. Er bezeichnet einen
Skeptiker mit Namen „der auf die Versuche ungünstig einwirke
." Dematerialisation. Schluß der Sitzung.
4. Mai: (In Gegenwart yon Dr. Matta Bacellar) Joao
berührt den Arzt, verlangt mehr Licht. Rachel. Sie umarmt
ihre Mutter. Sie ist warm und atmet: Ganz wie' ein
lebendes Wesen. Mme. Figner ist weiß gekleidet. Rachel
streichelt ihr zum Zeichen ihrer Zufriedenheit die Hände.
Sie umarmt dann ihren Vater. Joao kommt und verkündet,
daß das Medium schwach wird. Ein Tamburin erhebt sich
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