Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 633
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Vogelhuber: Erlebnisse okkulter Art

633

mals, was wir einleitend sagten, daß dieser Auszug im Vertrauen
auf die wissenschaftlichen Autoritäten Brasiliens, die
die Berichte unterschrieben haben, veröffentlicht wird, und
daß wir die ganze Verantwortung für das Gesagte den
Aerzten überlassen, deren Namen wir angegeben haben.

Erlebnisse okkulter Art.

Sterbende und Blumen. — Klopftöne vor dem
Tode. — Vorschau von Kommenden.

Von Oberregierungsrat Oskar Vogelhuber.

Mit der Veröffentlichung der folgenden Erfahrungen
verfolge ich den Zweck, der Forschung weiteres Material
zu bieten. Ich schreibe aus der Erinnerung nieder. Da
ich selbst schon Versuche zur Aussagepsychologie angebellt
habe, weiß ich, wie sehr Gedachtnisinhalte verändert
sind, auch wenn sie schon kurz nach der Produktion reproduziert
werden. Aber wenn auch Einzelheiten sich tatsächlich
etwas anders zugetragen haben sollten, als ich hier
berichten kann — obwohl ich mich bemühe, nur streng
nach dem Ereignis zu berichten —, so ist doch dies nicht
anzuzweifeln, daß sich Ungewöhnliches zugetragen hat.

1. Meine Mutter starb im April 1902 nach einem fast
s4 jährigen Krankenlager. Die letzten zwei Tage lag sie
im Todeskampf. Ich, ihr ältester Sohn, blieb bei ihr. An
einem Freitag vormittag 11 Uhr starb sie.

Sie war Blumenfreundin und hatte ihre Fenster voll
Blumen stehen. Vor allem liebte sie die Fuchsien. Einen
gewissen Fuchsienstock zeichnete sie besonders aus. Er
mußte ständig in ihrer Nähe sein. Wenn sie auf dem Tritt
vor dem Fenster am Nähtisch saß, stand der Fuchsienstock
vor ihr; wenn sie im Bett lag, stand er entweder neben ihr
auf dem Waschtisch oder noch näher auf dem Stuhl neben
dem Bett. Zuletzt, als sie — meist bewußtlos — im Todeskampf
lag, taten wir den Stock weg; am Sterbetag, vormittag
, stand der Stock auf einem Tisch mitten im Zimmer.
Früh um 9 Uhr, zwei Stunden vor Eintritt des Todes,
machte mich meine Schwester auf den Stock aufmerksam.
Er fing an, wie die Leute sagen, zu trauern. Etwa am
Mittag sah er so aus, wie Bohnen oder Dahlien aussehen,
wenn sie erfroren sind. Blätter und Blüten hingen schwarz
und schlaff herab. Meine Schwester stellte dann die Pflanze
vom Tisch weg unter die anderen Blumen am Fenster.
Gegen Abend machte sie mich darauf aufmerksam, daß sich
der Stock wieder erhole. Am nächsten Morgen war er so
frisch wie sonst. An Wassermangel hatte der Stock nicht
gelitten. Hatten die Ausdünstungen der Sterbenden eine


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