Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 634
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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634 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1922.)

chemische Wirkung auf ihn ausgeübt? Waren Energien
von ihr weggegangen, die lähmend auf die Zellen der
Pflanze gewirkt?

An letztgenannte Erklärung ließ mich eine andere Erfahrung
glauben. Der Besitzer des Hauses in S., in dem
ich zur Miete wohnte, lag an einem Krebsleiden schon
längere Zeit bettlägerig, und zwar in einem Zimmer, das
unmittelbar unter meinem Schlafzimmer sich befand. Einige
Tage vor seinem Tode begann in den Möbeln unseres
Schlafzimmers ein seltsames Leben. Es knisterte und
krachte, daß es auffallen mußte. Förmliche Schläge waren
zu hören. Mir fiel die Aehnlichkeit der Geräusche mit
denen auf, die auch beim Tischrücken zu hören sind. Ich
achtete auf das Wetter; doch ließ es sich zur Erklärung
nicht herbeiziehen, da damals ein Tag und Nacht gleichmäßig
m ldes Herbstwetter herrschte. Meine Frau wachte
über den Geräuschen nachts auf, so häufig und laut waren
sie teilweise. Vom Tode des Mannes an hörten die Geräusche
auf.

2. Es war im Juni 1895, ich war damals 18 Jahre alt
und war durch Ueberarbeitung und weitere Belastung der
Nerven in einen so üblen Nervenzustand gekommen, daß
ich aus der Schule beurlaubt werden mußte. Vor meiner
Abreise hatte ich noch einen heftigen Zwischenfall mit
einem damals für mein Lebensgeschick maßgebenden Herrn,
so heftig, daß die Zeugen des Zwischenfalls sagten, ich sei
weiß wie die Wand gewesen vor innerer Erregung. Dann
reiste ich ab.

An diesem Tage ging meine Mutter in Begleitung
meiner Schwester zur Beerdigung eines Nachbarn, nachmittags
um 3 Uhr. Kaum war sie auf der Straße, so sagte
sie zu meiner damals 16jährigen Schwester: ,,Schau, dort
um die Ecke bei B. geht der O. (sie nannte meinen Namen;.
Meine Schwester sah nichts. Meine Mutter: „Du siehst
ihn doch, er kommt von der Bahn, er hat seine Reisetasche
doch in der Hand." Meine Schwester sah nichts. Die
Mutter schwieg. Etwa 150 Meter weiter machte der Weg
eine weitere Wendung. Auch hier sah mich meine Mutter
in gleicher Weise um die Ecke biegen. Als die Beerdigung
vorüber war, ging sie mit der Schwestei wdeder nach Hause.
Dabei begegnete ich ihnen, gerade vom Bahnhof kommend.
Die Mutter sagte: „Ich habe es doch gewußt, daß du
kommst!" Die Schwester erzählte mir die Vorgeschichte
hierzu, wie ich sie eben vorgetragen habe.

Im Jahre 1895 lebte meine Schwester in einer fremden
Stadt. Die Familie glaubte, daß sie dort länger bleiben
würde; von einer Rückkehr in absehbarer Zeit war nicht


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