Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 638
(PDF, 191 MB)
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638 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1922.)

Heilung einer Besessenen.

Von Prof. Dr. A. Cl aus.

So sehr auch die Wissenschaft sich sträubt, an Geister
und ihre Einwirkung zu glauben, so treten doch immer
wieder Fälle auf, in denen unzweifelhaft solche festgestellt
werden müssen. Da aber die guten Geister allein den
Menschen diese Ueberzeugiing nicht genügend beibringen
können, wird es auch biswreilen zugelassen, daß böse, d.h.
irrende Geister ihr Wesen treiben und sich bemerkbar
machen. Beweis dafür sind die jetzt so viel auftretenden
Spukerscheinungen, über welche selbst die Tagespresse Berichte
zu bringen genötigt ist. Wenig bekannt bleiben
freilich die vielfachen Fälle von Besessenheit, welche auch
in dieses Gebiet gehören. Daher verlohnt es sich auch,
auf diese das Augenmerk der Forscher zu richten, und
so sei hier von einem neuerlichen Falle zu Nutz 'und
Frommen der Wahrheit dieser Erscheinungen berichtet.

In einem Dorf in der Nähe einer Großstadt des Ostens
wohnt seit längerer Zeit eine Arbeiterfamilie B. mit vier
Kindern und dem z. Zt. 90 Jahre alten Vater der Frau.
Die letztere hatte seit 13 Jahren unter den Einwirkungen
unsichtbarer 'Kräfte zu leiden. In den ersten 7 Jahren
verspürte sie nur eine Art von Beklommensein und Drücken,
bald auf den Leib, bald an den Beinen, bald im Kopf.
Später traten auch stärkere Erscheinungen hervor, indem
sie von Angstgefühlen vor dem Schlafengehen befallen wurde
und das Gefühl hatte, daß ein Wesen unsichtbarer Art
sie zur Ruhe zwingen wollte, damit es von ihrem Körper
Besitz nehmen könne. Im Bett selbst wurde sie auf allerlei
Weise belästigt: Die Bettdecke wurde ihr mehrfach weggerissen
, und wenn sie zu beten versuchte, wurde sie durch
derartige Störungen daran verhindert, besonders durch
Klopfen und Poltern am Bettgestell. Sie selbst und auch
der Mann nahmen wiederholt wahr, daß in der Stube etwas
Dunkles herumflog, das von dem Beschauer als Huhn bezeichnet
wird. Ein andermal sah die Frau ein spukhaftes
Tier, wie eine Ratte, im Zimmer herumlaufen. Gleichzeitig
hatte sie die Empfindung, daß ein unholdes Wesen
sie immer zu quälen und zu ängstigen versuchte, vor allem
sie am Schlafe verhinderte, so daß sie am Morgen mit
Schwäche aufstand. Nur wenn sie das Wesen schalten und
walten ließ, wie es wollte, stellte sich ein wenig Ruhe ein.

Sie behauptete, diese Leiden in Rußland, wo sie früher
wohnte, von einer Frau übertragen erhalten zu haben, die
sie gewissermaßen behext hätte; diese habe auch wie eine
solche Hexe ausgesehen und eine große Zahl verkrüppelter


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