Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 639
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Claus: Heilung einer Besessenen.

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Kinder gehabt. Einmal habe sie sogar beobachtet, daß
diese Frau plötzlich wie von einem bösen Geist besessen
war, dabei umfiel und ganz schwarz im Gesicht wurde.
Frau B. glaubt nun, daß es der Geist der inzwischen verstorbenen
Russin ist, welcher sie jetzt so belästige; sie meint
auch, daß sie deren Stimme einmal in ihrem Ohre gehört
habe, da sie ihr riet, doch erst zum Morgen zu ihr zu
kommen. Der Geist habe ihr aber gesagt: „Nein, nein,
ich komme nicht wenn du willst, sondern wenn ich will."'

Die Plagen, denen Frau B. ausgesetzt war, verstärkten
sich im Laufe der Jahre immermehr, sie wurde von unsichtbarer
Kraft an den Haaren gezerrt, an den Kleidern gerissen
, ihre Bettstelle wurde hin und her gerückt. Zuweilen
schien auch, für den Mann wie auch für die Frau sichtbar,
ein Wesen im Zimmer zu sein, das die Gestalt eines widerlichen
Tieres hatte. Die Frau behauptet sogar es einmal
mit den Händen gegriffen und festgehalten zu haben, doch
sei das Gefühl dabei nicht genau zu beschreiben, da es
weder Federn noch Haare zu sein schienen.

Diese fortwährende, fast tägliche Belästigung erschlaffte
die Frau ganz und gar, nahm ihr jede Arbeitsfreudigkeit,
und sie war zuletzt nur imstande, die notwendigsten häuslichen
Arbeiten zu verrichten. Sie hatte keine Lust mehr
am Leben, sah abgemagert aus und hatte einen ängstlich
scheuen Blick bekommen, da alle Versuche, die sie machte,
sich dieses Einflusses zu erwehren, mißlangen.

Allmählich kam die Sache an die Oeffentlichkeit und
wurde in der Nähe, auch in der Großstadt bekannt. Dadurch
erfuhr auch ein Herr W. von der Sache, der sich
für diesen Fall interessierte und gelegentlich eines dienstlichen
Ganges sich von der Wahrheit des Geredes an Ort
und Stelle unterrichten konnte. (Auf Grund des Berichtes
dieses Herrn sind die obigen Angaben gemacht.) In dem
Wunsche, der Bedrängten zu helfen, legte er ihr die Hände
auf und betete für sie und für den irrenden Geist, der die
Ursache der Plagen zu sein schien. .Daraufhin war sie von
dem förmlichen Besessensein befreit. Doch nahm sie sowohl
wie ihr Mann noch in einer Nacht ein sehr starkes
Poltern und Rücken am Bette wahr. Sie hatten den Eindruck
, als ob dieser Geist nun ärgerlich geworden, daß er
nicht mehr von ihrem Fleisch Besitz nehmen könnte, sich
durch dieses Poltern zum letzten Male bemerkbar machen
wolle.

Daraufhin ging Herr W. in Begleitung seines Bruders
nochmals auf das Dorf zu ihr hinaus und verbrachte sogar
eine Nacht dort, um etwa weiter vorkommende Störungen
beobachten zu können und wenn nötig, Frau B. ganz von


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