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642 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1922.)
will, mußte verstehen, daß ich von meinen Haupt Versuchspersonen
rede, von einer vierten bringe ich anhangsweise
je einen telepathischen und einen Hellsehversuch,
den einen führe ich mit den Worten an: „Im Anschluß daran
sei noch über einen Versuch berichtet", dabei bemerkend,
daß ich auch sonst Versuche mit der Person angestellt habe,
den Hellsehversuch bringe ich ausdrücklich „anhangsweise4
Ich denke, die nur beiläufige Erwähnung geht daraus
klar genug hervor, zumal bemerke ich ja ausdrücklich, daß
ich noch andere Versuche mit dem Medium gemacht habe.
In der zweiten Auflage habe ich — übrigens schon bevor
Molls Kritik erschien — mich noch deutlicher ausgedrückt
und die drei Versuchspersonen namentlich angeführt.
Ich hätte gerade so gut den gelungenen Versuch mit Frl. Sch.
fortlassen können, meine Untersuchungen wären dadurch
kaum entwertet worden, aber auch jetzt noch halte ich mich
für berechtigt, diese Versuche mit Fräulein Sch. anhangsweise
isoliert mitzuteilen, denn der eine Versuch scheint mir
ein so bestimmtes Ergebnis zu haben, daß sich dessen Mitteilung
auch ohne Berücksichtigung der mißlungenen rechtfertigte
, der andere, den ich mitteile, ist überhaupt nicht gelungen
, er schien mir aber interessant genug, um eine
Mitteilung zu verdienen. Auch nach Herrn Molls Kritik in
der F. Z. habe ich in der zweiten Auflage von „Telepathie
und Hellsehen*' einige interessante psychoskopische Versuche
aus andern Versuchsreihen mitgeteilt.
Herr Moll findet diese „ganz unwissenschaftliche und
oberflächliche Art*' der Veröffentlichungen „gefährlich**, zumal
da auch Männer wie Driesch sich besonders anerkennend
über die Arbeit geäußert haben. Besonders aber
wirft mir Moll vor, daß ich eine falsche Statistik habe.
Sehen wir zu mit welchem Recht! Wie eben erwähnt, spiele
ich mit offenen Karten und habe ja mitgeteilt, daß ich mit
Fräulein Sch. auch noch andere, negative Versuche gemacht
habe; nebenbei bemerkt, verstehe ich nicht, was
für einen Zweck zur Verbesserung der Statistik die Mitteilung
des nicht gelungenen Hellsehversuchs mit Frl. Sch.
haben sollte! Am Schluß des experimentellen Teils meines
Buches bringe ich eine tabellarische Uebersicht meiner
Versuche, dabei auch den im Text mitgeteilten telepathischen
und den Hellsehversuch mit Frl. Sch. an seiner Stelle
einfügend; für jeden, der mein Buch gelesen hat, ist die
Sache klar, er weiß, daß diese Versuche nur anhangsweise
gegeben worden sind. In einer Tabelle erübrigte es sich
weitläufiger zu sein. Moll aber nennt es eine „Statistik**
und beharrt auf der „Irreführung**. Ich meine nun, bei derartigen
Versuchen spricht man erst mit Recht von „Statistik*1,
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