Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: V
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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punkte aus! Gott ist, als Herz und Urquell des Alls, der in
sich Vollkommene, Ewige, Selige; aber indem er Bewegung
und Leben aus sich herausstellt und gebürt, muß dieses naturgemäß
im Maße seiner Vereinzelung und Entfernung von Gott,
unvollkommen und bedingt sein. Daher die Möglichkeit des
Unseligen, Hässlichen und Bösen. Aber ohne sie kein kraftvollneues
Leben: sie sind ja die Stufen unseres gläubigen Aufstiegs
, das Dunkel, das uns um so heller das göttliche Licht
empfinden läßt, wenn wir uns nur emporkämpfen, das Tal, über
dem um so reiner und strahlender die Berge ragen. Immer
steigende Vollendung aber ist der Weg und das Ziel des
strebenden Menschen, auf Erden schon kann er es in Überfülle
erfahren, wenn er nur in Selbstzucht und Schönheit, in Treue
und Güte lebt und kämpft. Und was ist denn diese kurze
Erdenspanne gegen die Jahrtausende, die unfaßlichen Zeiten,
die der Mensch beraten ist, durch die Aeonen herauf Gott und
seiner Seligkeit entgegenzureifen, um verklärt in seinem Lichte
zu leben oder auch dereinst, wenn der Tag höchster Reife und
Seligkeit gekommen ist, heimzukehren und ganz einzugehen in
die unterschiedslose Wesenheit und den unfaßlichen Glanz des
Urlichtes? — Was bedeutet im einen wie im anderen Falle
diese winzige Erdenspanne? — Ist sie nicht wie ein Klimmen
und Steigen im rauhen Hochgebirge, das, so köstlich und begnadend
es sein kann, doch mit gutem Grunde manchem hart,
ja grausam erscheint, dessen aber die selige Verheißung sonnenverklärter
Gipfel harrt; oder wie ein Wandern unter einer
glutenden Sonne, die zwar manchmal lange tief verhangen ist
von Nebel und Wolken, so daß uns wohl Zagen und Sorge
ankommen mag, die aber schon, wenn wir nur tapfer unseren
Weg gehen, sich völlig erwandern läßt und bald hervorbrechen
wird in ihrer unfaßbaren Herrlichkeit? Und je dunkler
diese Erde diesem und jenem war und je länger und härter
sein Weg — um so begnadender und überströmender w7ird ja alsdann
das anbrechende Licht ihm erscheinen. Deshalb mag
auch Gott wohl lächeln über unsere Sorgen und unsere Verzweiflung
und unseren Gram — wie der Weise wohl lächelt,
der ein Kindlein wreinen hört, weil es keinen Ausweg aus
seinen kindlichen Nöten sieht oder weil es mit einem nichtigen
Spielzeug sein ganzes Glück zertrümmert glaubt. Denn wie
kann er solches groß achten, da er doch den Weg kennt und
sieht, und er weiß, daß Licht und Liebe und Seligkeit unser
aller Bestimmung, Ziel und endliches Erbe ist? —

Das Gesicht.

Von Erwin H. Rainalter. Ä

Diese Geschichte umschreibt ein seltsames Schicksal, das über
die Grenzen jener sinnfälligen Welt hinausgreifl, die sich in Ursache
und Wirkung ganz erschließt und darbietet.


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