Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: VIII
(PDF, 191 MB)
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VIIT

bereits durch zahlreiche im gleichen Verlane erschienene Werke — „Die
Fiehte-SehellingVhe Wissousehaftslehre** (1917. 50 M.), Jenseits vom Optimismus
und Pessimismus*4 (191 8 M.), , Xietzsehe und die Vergeltunys-
Jehre'* (1910, M. 1.50), „Henry Berg^on und das Problem des Verhältnisses
zwischen Leib und Seele1' (1917, l M.). .J>ie Patronat^ der Heiligen*4
(1905, ib M ) — in Fachkreisen verdiente Aneikenuuug erworben hat. Das
überaus klar geschriebene Buch betaßt sieh in erster Linie mit Hans Drieseh's
.jWirlviiehkeitdehre *. sodann mit Emauuel Lasker's Philosophie des ,Un«
voliendbar4**. mit Uarl Ludwig Schleich und die "„neue Knoche <W Weltanschauung
*, Grat Hermann Keyserling« ..Gef'igo der Welt'*, ..Heisetußehuch
eines Philosophen'*. ..Unsterblichkeit'', .,Proiegomena zur Naturphilosophie**,
Henri Bergson's „schöpferische Ent\\iekelunir>. U. William Stern's .,Person
und Sache", G. Hewnan's .J\\ehischcr Monismus*4, Wilhelm Wundts ,<Sinn~
i<*he und übersinnliche Welt4*, Fnnl Iloutroux um1 ,,die Kontingenz der
Naturgesetze*4, ferner mit Hudoll Otto. Christoph Sehrempf, Romain Kolland
und die intuitive Methode des Welterkennens« Kudolf Steiner's „Philosophie
der Freiheit4*, an welches Werk das «spätere Buch ..Die Pätsel der Philosophie
** nicht entfernt heranreicht, obschon Verf. anerkennt daß die philosophischen
und nicht minder die anthroposophischen Schritten des viel-
verlästerten Vorkampfers einer neuen „Geisteswissenschaft" in ihrer Klarheit
und vornehmen Ruh«* zu den der Form nach edelsten Erzeugnissen
unseres nfnieu philosophischen Sebriittumf gehören, wenn sie auch nach ihrer
metaphysischen Seite verfehlt seien, sodann Erich Becher und die „frernd-
dienhche Zweckmäßigkeit**, die „Ideen zu einer reinen PiiänomDnologie,k seines
♦.hochverehrten Meistew Edmund Husserl, die „Philosophie des Lebon«?** von
Heinrich Pickert, die „Tioejk der Philosophie** von Emil Lask, dir „Grundlinien
einer neuen Le jensan^ehammu" von Rudolf Euek*»n. „Vom «Jenseits
d^r Seele*4 \on Max Pessoir. „Philosophie als Grundwissenschaft4 ^rou Johannes
I ehnike, „d^r Formalismus in '1er Eüiik*4 von Max Sebeler „Wesen
des Xitb'vlizi<jmus * von Friedrich Heiler, „Die religiöse Erfahrung*4 von
William James das ..Buch vom lebendigen Hott44, von B< Yin IIa, „Uralte
Weish(i *4, von Annie Besaut. Der Okkultismus im modernen Weltbild von
T. K. Oesterreich, „Metaphysik als exakt? Wissenschaft4' von Hermann
Schneider.

Gemeinsam mit den meisten grüßen DeiAern der Vergangenheit« sagt
Verf. im Vorwort, ist diesen modernen Metaph Eikern die Behauptung des
Vorhandenseins eines göttlichen Urgrundes der Wirklichkeit, gemeinsam
aber auch das Unvermögen, für dieses Vorhandensein den unternommenen
Wahrscheinlichkeitsnachweis anders als auf dem Wesie der Begriffsverquiekung
und des Fehlschlusses zu erbringen. Demgegenüber setzt sich sein Buch
für reines, interesseloses Denken und. als dessen Ergebnis, für einen atheistischen
„Okkasionalisrous" und für eine „atbeistisoh-impersonalistische Ethik*4
ein. Daß das Apsyehische bezw. die ..Materie** „erschaffen" worden sein
müsse, daC es. um mit Spinoza zu reden, ein^s anderen Seins zu seinem
Sein bedürfe und daß dieses bedingende Sein Geist, Gott sei, erscheint Verf.
so wenig richtig, daß er. wenn er nicht überhaupt das Dasein Gottes leugnen
wurde, weit eher sagen möchte: ,,Gott »st von der Materie erschaffen worden
", wenn er auch die Möglichkeit zugeben muß, daß die alogische Materie
von einem geistige n ..Überwegen*4 = Gott erschaffen bzw. entsprechend gestaltet
worden sei44. ,.Es kann das der Fall sein, muß es aber nicht-«. Und
,,mit Kant" betraentet Verf. die Existenz eines solchen Wesens, also Gottes
als eine logisch überflüssige, völlig grundlose Annahme Denn, so meint
Verf., ,,wo logisch chne Gott auszukommen ist. hat er auch keine methodische
Exist enzberechtigung14. — Daß ein endlich so beschranktes Wesen wie der
Mensch zu einem solch schroffen Urteil logisch berechtigt ist, erscheint uns
recht zweifelhaft, uns dünkt, daü auch Verf. selbst über eine Wahrschein-
lichkeitsberechnung nicht hinauskommen konnte. — Sein Buch bleibt aber
immerhin hochinteressant, nur hätten wir gewünscht, daß es darin weniger
von u. E großenteils entbehrlichen Fremdwörtern wimmelt.

Fritz Freimar.


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