Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: VIII
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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VIII

umfassenden 1. Teile behandelt der Verfasser, gestützt auf das Studium
der besten alten Ueberlieferungjen (nach umfangreichen Sammlungen
auch des Verlegers) die Oeschichte des Tarots und das Verhältnis
zwischen Kabbala und Tarot, wobei er ganz besonders eingehend die
zum Verständnis der Tarot-Praxis unentbehrlichen Arkana (kleines
und großes) bespricht. Der 2. praktische Teil gibt zunächst einen
kurzen Ueberblick über die Tarot-Systeme, eine knappe Einführung in
die Magie des Tarots, und bietet dann eine schematische Skizze der
10 Methoden des Tarotschlagens. Das Abschlußkapitel ist der Deutung
gewidmet, und damit alles recht bequem sei, enthält dn Buch im
Anhang auch 78 Tarofkarten zum Ausschneiden und Aufkleben, alles
in allem ein fleißiges und vonseiten des Verlegers gewiß kostspieliges
Unternehmen. Wer aber meint, daß er nun nach einigem Durchlesen
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit Hiife der Tarotkarten
enträtseln könne, wird sich täuschen. Denn der Weg zur wahren,
tieferen und sicheren Deutung liegt nicht in der Tabelle, die an die
Traumbücher auf dem Jahrmarkte erinnert, sondern in den Ausführungen
über Kabbala und Tarot. A. G.-W.

Dr. med, iE. W. Beek, Jenseits von Vergangenheit und
Zukunft. Eine Studie vom überzeitlichen Sein. Die okkulte Welt,
Bd. 7. Pfullingen. Preis 2,50 M.

Ein ganz eigenartiges Schriftchen, mit dem zu beschäftigen sich für
jeden Gebildeten lohnt! Angeregt wurde es durch das Eindringen der
Einsteinschen Relativitätslehre in breitere Volksschichten, aber
der nicht nur physikalisch, sondern auch biologisch interessierte Forscher,
der Beck als Arzt ist, hat dem Relativitätsproblem ganz neue Perspektiven
eröffnet. Zunächst geht er in dem Abschnitt über die „Revolution im
Raumzeitgebäude" ganz in Einsteinschen Bahnen. Aber wenn Einstein
mehr die Relativität der Zeit betont in dem Sinne, daß es keinen absoluten
Maßstab für Zeitmessungen gibt und keine absolute Gleichzeitigkeit,
sondern die Messungen und Empfindungen sich nach den Standpunkten,
nach jden Bezugssystemen des Beobachters sich richten, und wenn Einstein
vorzugsweise die physikalischen Folgerungen untersucht, so wagt es
Beck, die Folgerungen für psychologische und biologische Probleme zu
ziehen, und es ist naheliegend, daß er zunächst die Frage der Prophetie
vom Standpunkte des Relativismus aus betrachtet, aber er ist auch kühn
genug, auf die Nutzanwendung für den Spiritismus hinzuweisen und zu
gestehen, daß die neue Betrachtungsweise leichthin dazu führt, das
Wiederauftauchen der Toten verständlich zu machen. Im Anschlüsse
daran erörtert er die Möglichkeiten einer leiblichen Auferstehung, und
zwar zunächst in ähnlicher Weise wie Prof. Schleich, der sie auf die
Unvergänglichkeit des Nukleus gründet. Beck erinnert an den Generationswechsel
bei den Salpen und die Möglichkeit eines atavistischer Rückfälle
, nimmt aber die Wahrscheinlichkeit ähnlicher Wandlung beim
Menschen nicht ernst, sondern sieht vielmehr in den mediumistischen
Materialisationen Keime, Ansätze einer ungeahnten geschlechtslosen Zeugung
. Der neue Mensch würde dann ein Bürger zweier Welten, der
sichtbaren und der unsichtbaren sein, wie Meyrinks Hauberrisser im
„Grünen Gesicht". Es ist in dem engen Rahmen einer Besprechung nicht
gut auf alles einzugehen, ich müßte sonst einen Auszug der ganzen Schrift

geben, wollte ich die berührten Fragen alle auch nur andeuten, so auch
ei Besprechung des Mythos vom Doppelmenschen. Ich hoffe, diese
Hinweise genügen, um erkennen zu lassen, daß sich eine gründliche Beschäftigung
mit der Studie lohnt; sie ist im besten Sinne zeitgemäß,
nicht nur indem sie dem Tagesinteresse genügt, sondern indem sie auf
Grund der neuesten Erkenntnisse Perspektiven für die künftige Entwicklung
eröffnet. A. G r o b e - Wutischky.


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