Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: IX
(PDF, 191 MB)
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Beilage zum Augustheft 1922 der Psych. Studien

XLIX. Jahrgang.

Dunglas Home41) 1863.

Wer hat nicht schon von dem berühmten Spiritisten
Dunglas Home gehört? — Ich glaube, er war damals
einer der ersten, die solche Seancen veranstalteten wenigstens
erinnere ich mich nicht, in meiner Zeit von Leuten
gehört zu haben, die vor ihm sozusagen berufsmäßig den
Spiritismus ausgeübt hätten. Wohl war damals das Tischrücken
beliebt, wo man sich in größerer Anzahl um ein
solches Möbel versammelte, und von einer Hand zur anderen
einen „Koitakt" herstellte; man hörte dann manchmal ein
kurzes Klopfen, die Bleistifte in den Händen derer, die
man als „Medien" bezeichnete, begannen auf dem Papier
zu tanzen und angebliche Worte zu kritzeln, die ich, für
meinen Teil wenigstens, nie habe entziffern können. Allein
das war auch so ziemlich alles.

Eines schönen Tages jedoch kündigte man in Paris die
Ankunft eines bedeutenden Spiritisten an, eines Mannes,
der diese kleinen Kunststückchen, wie sie von den gewöhnlichen
Sterblichen praktiziert wurden, verachtete, der behauptete
, zum Kreis der „großen Medien4* zu gehören und
allen Ernstes diejenigen, die sich dafür interessierten, mit
der Phalanx der im Weltraum schwebenden Geister in
Verbindung zu bringen versprach.

Dieser Mann kam aus Amerika, hieß Dunglas Home,
und da ihm bekannt war, daß der Kaiser und die Kaiserin
sich für alles Uebersinnliche interessierten, so erbat und
erlangte er die Gunst, sich den Majestäten vorstellen zu
dürfen und sie „in Kommunikation zu bringen** — so bezeichnete
er den Verkehr zwischen den Lebenden und den
Geistern, oder, wie er sie nannte, den „Geschiedenen44.

Die okkultistischen Seancen in den Tuilerien erregten
großes Aufsehen, und Kaiser und Kaiserin, sowie deren
Umgebung konnten sich nicht genug verwundern über die
Phänomene, deren Zeugen sie waren.

Riesenhafte Möbel, die sechs Männer mit Mühe zu heben
imstande waren, wenn, wie gewöhnlich im Frühjahr, die
Teppiche entfernt wurden, gerieten ins Schwanken, Stühle *
und Armsessel bewegten sich wie von einem Sturm getrieben
von einer Ecke des Saales zur anderen, die Kristalle der
Luster begannen zu klingen, von allen Seiten hörte man
klopfen — kurz, es war der reine Hexensabbat. Der Kaiser
hatte Professoren der Physik rufen lassen, damit sie unter-

*) Entnommen dem von Fürstin Pauline Metternieh-Sändor verfaßten
Buche „Geschehene!, Gesehenes, Erlebtes", Wiener Literarische Anstalt
, Wien und Leipzig 1920. Zu beziehen von Oswald Mutze, Leipzig.
Preis geb. M 70.—. 1


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