Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: XV
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0691
XV

dem Tisch entfernt, frei in einem Fauteuil sitzt, und den
alle Anwesenden genau sehen, dergleichen mit den Füßen
machen könne ? — Das ist ausgeschlossen.

Daß Dunglas Home ein wunderbarer Taschenspieler
war, will ich zugeben, daß er ein unvergleichlicher *H ypnoti-
seur war, ist möglich - aber was ich absolut leugne, ist,
daß einer oder der andere von uns bemerkt hätte, daß wir
hypnotisiert worden wären, oder daß irgendeines der beim
Hypnotisieren gebräuchlichen Verfahren uns gegenüber angewendet
worden wäre. Der Salon war, ich wiederhole es,
taghell beleuchtet, und diese Beleuchtung setzte keinen
Augenblick aus; alles, wras ich erzähle, hat sich auf die einfachste
Weise und ohne jede Vorbereitung zugetragen. Niemand
war nervös oder übermäßig erregt. Die Damen
stießen nur kleine Schreie aus, wenn die „Geisterhände"
sie berührten oder der „Hauch" ihre Schultern streifte.

Nach Schluß der Seance bat Mme. Jauvin die Gäste
zum Tee ins Speisezimmer, und Dunglas Home ließ sich
an demselben Tisch wie wir alle nieder, um sich mit etwas
Tee zu erfrischen. Seine Blässe war verschwunden, und
sein Gesicht zeigte die normale Färbung.

Einige Tage später wurden wir in die Tuilerien eingeladen
zu einer intimen Seance, die Dunglas Home in den
Appartements der Kaiserin gab. Sie fand zwischen 5 und
6 Uhr statt. Ich gestehe, daß sie mich weit weniger interessierte
als die, die uns Mine. Jauvin gegeben hatte. Die
Geister schienen nicht bei Laune zu sein. Als im Tuilerien-
garten der allabendliche Zapfenstreich von einem durchmarschierenden
Regiment exekutiert wurde, begann wohl ein
Tisch im selben Rhythmus zu klopfen und begleitete die
Tambours in gedämpftem Tone; das war recht kurios, aber
eher kindisch.

Dagegen hat mich damals etwas frappiert, wofür mir
niemand, und auch kein Professor der Physik, jemals eine
Erklärung hat geben können. Nämlich: Auf dem Tischchen,
das eben so hübsch getrommelt hatte, stand ein Leuchter
mit einer angezündeten Kerze. Dieses Tischchen nun begann
sich zu bewegen, sich zu heben, zu tanzen, dann sich so seitlich
zu neigen, daß unter gewöhnlichen Umständen jeder
darauf befindliche Gegenstand herabgefallen wäre. Allein
was geschah ? Nicht nur, daß der Leuchter nicht herabfiel,
sondern die Flamme, anstatt senkrecht nach oben zu brennen,
neigte sich in demselben Winkel wie der Tisch. Gewöhnlich
brennt die Kerzenflamme, wenn man die Kerze schief hält,
senkrecht weiter. Erkläre dieses Kunststück wer kann!

Home erklärte der Kaiserin, daß er nicht in der Verfassung
sei, um, wie es gewünscht wurde, den Rapport
zwischen ihm und der Geisterwelt herzustellen, daß er nichts
dazu tun könne, und daß er Tage habe, an denen die Offen-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0691