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Peter: Dr. Frhr. v. Sohrenek-Notzing: Materialisations-Phänomen^ 7
leuchtungs Verhältnisse und die Kontrollmaß-
n ahmen.
Die Versuchsanordnung ist in ihren wesentlichen
Punkten aus nebenstehender Skizze zu entnehmen. Die
Tür rechts neben dem Kabinett war verschlossen und mit
schwarzem Stoff überzogen. Das Kabinett war leer und
mit schwarzem Vorhang verhangen. —
Alle Sitzungen fanden bei Rotlicht statt. Durch die rote
Beleuchtung erschienen die teleplastischen Produkte, auch
wenn sie weiß waren, stets etwas rosa gefärbt. Die Lichtscheu
des Mediums im Trancezustand ist ungewöhnlich
groß. Die kontrollierende „Per,sonif ikation" —
„Minna" — verlangte bei stärkeren Phänomenen stets
Verminderung des Lichtes. Eine Verweigerung dieses
Wunsches hätte die Phänomene sistiert. Indes die Beleuchtung
reichte immer zur Feststellung des Tatbestandes aus;
auch konnte im April und Mai 1922 die Beleuchtung verstärkt
werden.
Die Kontrolle des Mediums war sehr streng. Vor
den Sitzungen untersuchten anwesende Gelehrte den
Sitzungsraum, das Kabinett usw. Das Medium wurde in
einem Nebenraum in iVnwesenheit von Gelehrten völlig
entkleidet und körperlich untersucht. Darauf zog Willy ein
bereitgehaltenes schwarzes Trikot an, und wenn es kalt
war, einen schwarzseidenen Mantel Baron Schrencks darüber.
Sämtliche Kleidungsstücke waren vorhef untersucht. Nach
dieser Vorkontrolle betrat Willy den Sitzungsraum und
begab sich auf seinen Platz (II). Die Türen wurden nach
Eintritt der Zirkelteilnehmer geschlossen und mit Schlüssel
abgesperrt.
Während der Sitzung hielten zwei Personen die Hände
des Mediums, und einer dieser Kontrolleure nahm die Füße
des Mediums in Kontrolle, sie mit seinen Beinen umspannend
. Ich habe in zahlreichen Sitzungen diese Kontrolle
geübt und kann nur sagen, daß auch nicht die geringste
Bewegung des Mediums, sei es durch Hände oder Füße,
der Kontrolle entgehen konnte. Ein Freimachen der Hände
des Mediums war unmöglich, wurde auch niemals versucht
, im Gegenteil, das Medium sah peinlich darauf, daß
die Kontrolle streng eingehalten wurde. Daß letzteres in
jeder einwandfreien Weise geschah, wenn Gelehrte die Kontrolle
übernahmen, ist selbstverständlich, und Dr. v. Schrenck
hielt darauf, daß jedem Gelehrten die Gelegenheit gegeben
wurde, sich selbst zu überzeugen.
Um aber auch den übrigen Sitzungsteilnehmern ein
Urteil über die Lage zu geben, in welcher sich das Medium
befand, heftete Dr. v. Schrenck an dem rechten Aermel
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