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10 Psychische Studien. L. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1923.)
Läuten einer elektrischen Glocke, Bewegung lebloser Gegen-
stände nsw.
Die durch diese Gebilde erzeugten Phänomene sind
sehr abwechslungsreich. Man beobachtete z. B. oftmals,
wie eine dunkle Masse von Handgröße das auf einem
Tischchen (außer Reichweite des Mediums) liegende Taschentuch
ergriff und hin und her schwenkte.
Der Austritt der Primordialsubstanz wird
an verschiedenen Stellen des Körpers des Mediums beobachtet
: aus der Schulter, aus der Rückengegend, in
Hüfthöhe aus der rechten Seite, aus dem Kopfe, in der
Gegend des Magens usw. Wenn diese Bildungsmaterie von
einem der Teilnehmer berührt wird, schreckt das Medium
schmerzhaft zusammen, und es tritt eine Pause in den Erscheinungen
ein. Es scheint, daß die phantomalen Gebilde
stets durch ein gasartiges Band mit dem Medium zusammenhängen
. Diese fluidalen Emanationen dienen offenbar zur
Uebertragung der lebendigen, formbildenden Faktoren auf
die Endorgane.
Der Verfasser sagt: „Die weißliche, nebelige Materie
stellt, wie Verfasser, Crawford und Geley übereinstimmend
festgestellt haben, die Grundsubstanz für die physikalischen
Phänomene des Mediumismus dar. Sie scheint durch ein
Austreten vitaler Energien aus dem Körper der Versuchsperson
zu entstehen, welche bei Verdichtung und Bewegung
eine B iolumineszenz zeigen können, die vergleichbar oder
vielleicht identisch ist mit den photogenen Eigenschaften
gewisser Fische, phosphoreszierender Infusorien, der Photobakterien
und sonstiger „kaltes Licht" ausstrahlender pflanzlicher
und tierischer Organismen. Ferner besitzen diese
Energien offenbar mechanische und gestaltende Eigenschaften
. So deuten auch die neuen Erfahrungen bei Willy
Sch. auf enge biologische Zusammenhänge und auf Analogien
bei Entwicklung der telekinetischen und teleplasti-
schen Phänomene hin."
Verfasser bespricht eingehend die „teleplastischen
Endorgane". Diese Ausführungen bilden einen der interessantesten
Abschnitte des zweiten Teiles. Wir lernen
eine Phänomenologie kennen bei Willy Sch., welche, wie
der Verfasser sehr treffend bemerkt, diejenige von Eusapia
Paladino, des Fräuleins Goligher und des Franek Kinski
ergänzt. „Sie bestätigt zahlreiche bei diesen Versuchs-
. personen erzielte Ergebnisse, bietet aber auch in bezug
auf das Studium der fluidalen Glieder oder Effloreszenzen
neues Material und neue Gesichtspunkte. Im besonderen
aber darf der Fall Willy Sch. als ein klassisches Paradigma
für physikalische Mediumität angesehen werden, und zwar
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