Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 14
(PDF, 183 MB)
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14 Psychische Studien. L. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1923.)

am 4. September 1921 statt, in welcher der unseren Lesern
bekannte Ingenieur Grunewald (Berlin) eine Blitzlicht-
aufnähme einer teleplastischen Schleierbildung machte,
welche dem Buche v. Schrencks beigegeben ist; auch sind
die Untersuchungen Grunewalds und zweier dänischen
Gelehrten über die Phänomene Nielsens aufgenommen.*)

Dr. v. Schrenck sagt am Schlüsse dieses Abschnittes:
„Die hier kurz berichteten Versuche des Ingenieurs Grunewald
und der dänischen Gelehrten wurden in Christiania
fortgesetzt mit demselben Resultate wie in Kopenhagen.
Leider kam es in der nordischen Tagespresse zu einer wenig
erfreulichen Diskussion dieser keineswegs abgeschlossenen
Untersuchung. Die eine Partei trat für Nielsen ein, die
andere wurde geführt von dem norwegischen Schriftleiter
Cawling, der eine Prämie von 10 000 Kronen ausgesetzt
hatte für den Nachweis des Teleplasmaphänomens vor einem
norwegischen Universitätsausschuß. Die Prüfung verlief
negativ, da Nielsen unter den ihm gestellten Versuchsbedingungen
nicht imstande war, Materialisationen hervorzubringen
. Nun stellte sich die norwegische Gesellschaft
für psychische Forschung, wenn der Bericht in der Kölnischen
Zeitung zuverlässig ist, auf den Standpunkt, daß
das „Teleplasma" künstlich in den Körper des Mediums
eingeführt sei und aus chinesischer Seide bestanden habe.
Da der leleplastische Schleier im Munde verschwand, versuchte
man dem Medium ein Brechmittel einzugeben, was
Nielsen verweigerte.

Es wiederholte sich also ungeführ dasselbe Schauspiel
wie bei Eva C. Ohne ein Urteil über etwaige Schwindelmanöver
des N. abgeben zu wollen, muß doch darauf
hingewiesen werden, daß die Aehnlichkeit eines Teleplasma-
schleiers mit irgendeinem bekannten Produkte technischer
Herkunft gar keinen Beweis für den Betrug bedeutet, ebenso
wie das Entstehen des Teleplasmas aus dem Munde und das
Verschwinden in demselben, das ja auch bei anderen Medien
einwandfrei nachgewiesen ist, sich nicht ohne weiteres für
die Ruminationshypothese, also für eine Täuschung der
Versuchspersonen verwerten läßt. Wenn also keine anderen
Argumente als die erwähnten den Angreifern zur Verfügung
stehen, darf man den Betrugsbeweis nicht als gelungen betrachten
Aber selbst angenommen, Nielsen hätte wirklich
geschwindelt, so würde das wiederum lediglich die Erfahrung
bestätigen, daß auch echte Medien gelegentlich betrügen
(wie z. B. Eusapia Paladino, Linda Gazerra usw.).

Die durch den Verfasser und Grunewald erzielten Resultate
mit Nielsen werden durch eine solche Polemik und

*) Siehe Psychische Studien, August 1922«


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