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Peter: Dr. Frhr. v. Schrenck-Notzing: Materialisations-Phänotnene 15
auch durch das unrichtige Verhalten des Mediums in seiner
Vergangenheit oder in seiner Zukunft keineswegs berührt.
Derartige, meist auf grober Unwissenheit beruhende Vorkommnisse
legen dem Forscher die doppelte Pflicht auf,
seine positiven Ergebnisse vorbehaltlos zu publizieren und
ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß ihre Deutung nicht
abhängig gemacht wird von früheren oder späteren bedauerlichen
, aus irgendwelchen Gründen unternommenen
betrügerischen Handlungen eines Mediums."
Der letzte Abschnitt des Werkes bespricht die Materialisationsexperimente
mit/ Franek Kluski, welche Dr.
Geley in Verbindung mit Prof. Richet und einigen anderen
Gelehrten in der Zeit vom November 1920 und bis Februar
1921 vorgenommen hat. Diese in'erescanten Untersuchungen
sind den Lesern der „Psych. Studien*' bekannt. Das Buch
Dr. Geleys „Materialisationsexperimente mit
Franek Kluski" ist von Dr. Frhr. v. Schrenck deutsch
herausgegeben und im Verlage von O. Mutze, Leipzig (1922)
erschienen, gut illustriert. Die kleine Schrift sei bei dieser
Gelegenheit unseren Lesern besonders empfohlen, zumal
dieselbe im Anhang eine vorzügliche Darstellung der
„neueren Okkultismusforschung im Lichte der
Gegner*' aus der Feder v. Schrencks enthält, eine Kampfschrift
des Verfassers, welche die Einwände der Gegner
auf der ganzen Linie energisch zurückweist.
Am Schlüsse seines großen Werkes sagt Dr. v. Schrenck
u. a.: „Es ist also in diesem Werke der Versuch gemacht
worden, die aus neuerer Zeit vorliegenden, größtenteils vom
Verfasser selbst erzielten Forschungsergebnisse auf dem
Gebiete der Teleplastie so genau als möglich zu beschreiben,
zu vergleichen und einheitlich zu ordnen. Wie alle Naturwissenschaft
, so ist auch die Parapsychophysik, so seit
sam ihre Erscheinungsformen auch sein mögen, eine beschreibende
. Sie zu erklären und ihre Ursachen aufzudecken
, ist Aufgabe der Philosophie."
Der Versuch ist dem Verfasser glänzend gelungen. Dr.
Frhr. v. Schrenck hat mit diesem umfassenden Werk einen
festen, unverrückbaren Grundstein für die zukünftige Forschung
gelegt, und wenn einstens ein vollendeter Bau auf
diesem Fundament erstehen wird, so ist es v Schrencks
großes Verdienst, ihn ermöglicht und gefördert zu haben.
Mit diesem schönen Bewußtsein mag der Verfasser auch
den Anwürfen und Nörgeleien der Skeptiker seelenruhig
entgegensehen: sie werden nicht ausbleiben. Di e Wahrheit
wird dennoch siegen und die Nachwelt wird
das Werk Dr. v. Schrencks noch mit Bewunderung lesen,
wenn die Schriften der Unwissenden, der Zweifler und —
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