Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 21
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0022
Kröner: Die Untersuchungskommission d. Berliner psychol. Gesellschaft 2t

Die Untersuchungskommission der Berliner psychologischen
Gesellschaft für Medienprüfungen.

Von Walther Krön er.

Am Donnerstag, den 19. Oktober, hat der von der
Berliner psychologischen Gesellschaft vor eineinhalb Jahren
gewählte Ausschuß zur Untersuchung okkulter Phänomene
bestehend aus den Herren Geh. Sanitätsrat Moll, Professor
Dessoir, Dr. Bärwald, Bericht erstattet über seine Tätigkeit.
Der Ausschuß hat einige Dutzend sogenannter Medien einer
eingehenden und gewissenhaften Prüfung unterzogen. Das
Fazit war genau so, wie den Dingen nahestehende Kreise
vorausgesagt hatten: sämtliche Versuchspersonen hatten mit
geradezu verblüffender Präzision, versagt, nicht ein positives
Experiment konnte gebucht werden. Das Ergebnis war zerschmetternd
für die Medien, war für die Experimentatoren
dagegen so wie sie eb erwartet und z. T. auch wohl insgeheim
gewünscht hatten.

Drei Tage vor dieser denkwürdigen Berichterstattung
fand eine Sitzung der Berliner parapsychologischen Aerzte-
Gesellschaft — die seit ihrer Begründung vor einem halben
Jahr durch den Psychiater Dr. Sünner bereits auf zirka
100 Mitglieder angewachsen ist — statt. Hierbei erstattete
der als großer Skeptiker und überaus gewissenhafter Unter-
sucher bekannte Sanitätsrat Dr. Karl Bruck einen Bericht
über 21, an drei hypnotisierten Medien vorgenommene telepathische
Versuche, betreffend Uebertragung im verschlossenen
Kuvert befindlicher einfacher Zeichnungen, die niemand,
als dem Versuchsleiter, bekannt waren. Von diesen Versuchen
fielen etwa 40 Prozent in jeder Hinsicht positiv aus;
die betreffenden Zeichnungen: Laterne, Likörglas, Leiter,
Tasse, H aus, Gipsbüste usw. wurden zum Teil bis ins Detail
richtig wiedergegeben. Ein Teil der Versager ließ sich
auf unklare, mißverständliche Wiedergabe zurückführen,
einige waren durch Vorstellungsbeharrungen oder durch
suggestive Einwirkungen zu erklären, einige beruhten auf
unwillkürlicher freier Erfindung. Der Prozentsatz der Treffer
schließt jede Zufallserklärung aus, ebenso wie bei der Ver
Suchsanordnung, die direkten Kontakt ausschließt, die Erklärung
unbewußter Muskelführung unzulässig ist. Die Versuche
Brücks müssen also, wenn man nicht an dem guten
Glauben oder der Zurechnungsfähigkeit der Versuchsleiter
zweifeln will, wissenschaftlich ernst genommen und als für
das Vorhandensein von Gedankenübertragung beweisend,
angesehen werden.

Einem derartigen Resultat — und wer sich die Mühe
des Literaturstudiums nimmt, wird zahlreiche gleichartige


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