Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 27
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0028
Debo: Bemerkungen zum siderischen Pendel

27

war der Trauring meiner verstorbenen Frau, der andere
eine chinesische bronzene Münze. "Welcher von beiden
in diesem, welcher in jenem Schächtelchen war, wußte
ich ebensowenig, wie ich die Photographien und Briefe
kannte.

Die Ergebnisse meiner Versuche waren folgende:

1. Die Größe und Form der Schwingungen des Pendels
wurde in keiner Weise durch die in ungefähr 1,5 cm Entfernung
untergelegten Gegenstände beeinflußt. Ja, sie waren
dieselben, wenn auch gar kein Gegenstand untergelegt war, —
Beobachtungen, die mit denen Tischners (Einführ, in
den Okkult. S. 47 > übereinstimmen.

2. Die Größe der Schwingungen nahm in wenigen
Sekunden zu und wurde beträchtlich, wenn ich dem schwingenden
Gegenstande mit den Augen folgte; sie nahm ebenso
schnell ab und wurde unbedeutend, wenn ich das ganze,
in der Rechten gehaltene Pendel mit der Linken verdeckte
und meine Rechte fixierte. Die Erklärung dieser Tatsache
scheint nicht schwer. Offenbar kam ich den verfolgten
rhythmischen Schwingungen des Pendels durch unge-
wußte und ungewollte Bewegungen der Hand entgegen,
obgleich ich selbstverständlich den besten Willen hatte,
die Hand ganz ruhig zu halten. Mein Unbewußtes unterlag
dem unwiderstehlichen Trieb der Nachahmung, wie
er sieb ähnlich beim Anblick-des Gähnens oder bei manchen
Personen darin äußert, daß sie, mit einer größeren Schere
Papier oder Zeug schneidend, durch Bewegungen des
Unterkiefers das Auf- und Zuschnappen derselben begleiten.

3. Die Form der Schwingungen änderte sich mit der
Weise, wie ich den Faden des Pendels hielt. Ließ ich ihn
über Kuppe und Nagel des Daumens herabhängen, so
wurden die Schwingungen kreisförmig oder doch beinahe
kreisförmig, hielt ich aber den Faden so, daß er zwischen
Daumen und Zeigefinger herabhing, so schwang das
Pendel in einer Ebene, nämlich in derjenigen, die ich
mir wie ein Papierblatt senkrecht zwischen den beiden
Fingern durchgelegt denken konnte.

Sehr natürlich: Dem obersten Stückchen des Fadens
blieb dann eben keine andere Bewegung übrig, während die
erstere Haltung ihm eine freie Bewegung nach allen Richtungen
gestattete. Dieses oberste Stückchen aber, wie kurz
auch immer, bestimmte die Bewegung des Ganzen.

Aus diesen Versuchen scheint also hervorzugehen, daß
die Verschiedenheit der Schwingungen des Pendels von
der Richtung der Aufmerksamkeit und der Fingerhaltung
des Experimentierenden, aber nicht von den untergelegten
Gegenständen abhängt.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0028