Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 28
(PDF, 183 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0029
28 Psychische Studien. L. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1923.)

Franz Richtmann.

Dr. C. Vogl.

In meinem Buche „Unsterblichkeit44 (1917; erwähne ich
mehrfach einen ungenannten Freund, dessen höchst seltsame
Erlebnisse Zeugnis geben von einer geheimnisvollen Anderwelt
— gleichgültig wie man diese erkenntnistheoretisch
oder metaphysisch deuten und werten mag. Zeugnis von
Erfahrungsmöglichkeiten zumindest, die außerhalb des gewohnten
, zeiträumlich normal begrenzten Daseins liegen.

Franz Richtmann — dies der Name meines interessanten
Freundes — ist vor mehr als drei Jahren gestorben, sein
Sehen vor der Oeffentlichkeit dürfte gegenstandslos geworden
sein, und so glaube ich, das Wichtigste aus seinem
sonderbaren Erleben mitteilen zu sollen als Beitrag zur
Phänomenologie okkulten Seins und metapsychischen Geschehens
.

Richtmann stammt aus einer reichbegüterten polnischen
Familie in Lemberg. Als Kind sah er des öfteren, wenn
er frühmorgens aufwachte und durch eine Glastüre in den
väterlichen Park blickte, übermenschlich hohe Gestalten
in langen braunen Kutten umhergehen und von Zeit zu
Zeit zu Boden sich bücken, als würden sie etwas aufheben.-
Sehen sie durch die Glastüre nach dem Knaben, so lächeln
sie ihm zu. Steigt die Sonne empor, so werden die Gestalten
immer blässer, die Zweige der Bäume werden durch sie
hindurch sichtbar, bis sie völlig zerrinnen. Die Eltern,
denen das Kind davon erzählt, verweisen ihm seine Er
Zählungen, und es schweigt. Als Erwachsener lernte Richtmann
in Wien einen Universitätsgelehrten kennen — auch
Pole und mit gewissen seltsamen Fähigkeiten begabt —
der ihm von den genau gleichen Erlebnissen aus seiner
eigenen Jugend zu berichten weiß. Dessen Großmutter
belehrte das Kind, dies seien die „Väterchen4', die von
manchen Kindern gesehen werden, und die den Kindern
wohlgesinnt seien. — Man denkt an ähnliche Kindheitserlebnisse
der Trau d'Esperance.

Richtmann wächst heran zu einem lebensfrohen, weltgewandten
jungen Menschen, der weiter keine befremdlichen
Erscheinungen mehr begegnen und der von der
übrigen Jugend seines Kreises sich nur auszeichnet durch
ein virtuoses Klavierspiel, das ihn in Konzerten aufzutreten
befähigt. Er liebt den Reitsport, ist ein temperamentvoller
Lebemann, der einmal einen Gegner im Duell schwer verwundet
. Dem Zigarettenrauchen und eine Zeitlang dem
Haschischgenuß war er sehr ergeben, aber hier unterscheidet
er sich wiederum von der Menge der Gleich-


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