Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 31
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0032
Vogl: Franz Richtmann. 31

der Vater zeigt plötzlich nach dem Herzen und sagt, er
fühle sich nicht wohl, sinkt um, der Arzt ruft nach dem
Hause hin um Hilfe und schafft den Toten unter Beistand
einer herbeieilenden Frauensperson ins Haus,

Wie unser Freund einem skeptischen Wiener Bekannten
den Beweis erbracht hat, daß ein gewisses Traumleben
mehr sei, als was man so gemeinhin „Traum" nennt, möge
der geneigte Leser auf Seite 179 meines Buches „Unsterblichkeit
" jiachsehen. —

In der Anderwelt, in die Franz Richtmann von jenem
ersten Male an immer wieder eintritt, findet er sich nun
allmählich zurecht. Dort ist er mit einem scharfen Auge
begabt, während das diesseitige immer schwach gewesen
ist, dort sieht er Farben und Formen von einer Intensität
und Art, wie er sie hier nie wahrgenommen hat. Während
er hier nach seiner Wandlung fast* ganz ungesellig lebt,
unterhält er dort lebhaften Verkehr mit seinen neuen Bekannten
. Vor allem ist da einer, dem er sich sonderlich
zugetan fühlt. Von ihm erfährt er, daß auch er noch dem
gleichen Alltag angehört, wie Richtmann selbst. Um seinem
Traumfreund auch hier zu begegnen, reist er — einer besonderen
Leitung sich bewußt — nach Rom, wo er bis
dahin noch nie gewesen, kommt in ein Kloster, klopft an
einer Tür — und es öffnet ihm der Freund aus der Anderwelt
. So verblüfft ist er, daß er meint, er sei wieder dort,
aber der andere merkt den Irrtum und spricht: „Nein,
diesmal ist es kein Traum, diesmal ist es Wirklichkeit/'
(Die Worte Traum und Wirklichkeit wären mit Anführungszeichen
zu versehen.) Der Traumfreund war Jesuit und
Richtmann sprach mir von ihm stets mit der größten Verehrung
, ja Scheu. Er starb, aber Richtmann verkehrte,
nach seiner Versicherung, dann mit ihm um so häufiger
und intensiver.

Von den mancherlei Episoden aus jenem andern Dasein
nur eine, die mir besonders erinnerlich ist. Richtmann
besucht dort eine Art Konzert und versucht mit verschiedenen
Anwesenden eine Unterhaltung anzuknüpfen, indem er diesen
und jenen frägt, ob er sich der Möglichkeit bewußt sei,
dies alles zu träumen. Er wird kurz abgewiesen, wie jedermann
unter uns gemeiniglich abgewiesen würde, der eine
solche Frage ernstlich aufwerfen wollte. Bloß einer läßt
sich mit ihm in ein Gespräch ein über das angeschnittene
Problem.

Richtmann glaubt, daß ein jeder von uns nicht nur
dieser Alltagswelt angehört, sondern ab und zu (im Tiefschlaf
) auch in jener andern Welt sich aufhält, nur daß
freilich die übergroße Mehrzahl keine Erinnerung von dort


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0032