Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 59
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Vogl: Seltsame Erlebnisse.

nur ungewöhnlich rasch und so laut, wie sie normalerweise
kaum zu hören sind. Ich versuchte später dieselben nachzuahmen
und hatte dann zwei Tage Schmerzen im Knöchel.
.Sogleich rief meine Frau, die (wie sie mir nachträglich er-
klärte) .eben im Einschlafen begriffen war, ganz erschreckt:
„Was machst du denn? Warum erschreckst du mich so?"
Ich bedeutete ihr, auch ich sei nicht wenig erschrocken,
übrigens entsprächen doch solche Scherze nicht meiner
Art. Und nun hatte ich die Empfindung, als ob mein
rechter Arm, auf dem ich, wie gewohnt, liege, ganz sachte
vorgezogen würde. — Lange konnten wir nicht einschlafen
und fanden keine Erklärung für das Vorgefallene. Unser
Haus steht isoliert, von Hof und Garten umgeben. Die
einzige Haustüre ist selbstverständlich verschlossen. Das
Schlafzimmer liegt im oberen Stockwerk, die betreffende
Wand trennt es von einem fensterlosen, abgeschlossenen
Korridor. Außer uns wohnt niemand im Hause. Tiere
haben wir des Nachts im Hause keine. Nie haben sich
Ratten bemerkbar gemacht, ganz vereinzelt ab und zu eine
Maus — von einer solchen oder auch von mehreren kann
ein so starkes und so qualifiziertes Geräusch unmöglich
herrühren.

Am 17. Dezember 1921 begegnete mir auf der Straße
ein hiesiger junger Kaufmann, mit dem wir keinen eigentlichen
Verkehr haben, der ttiir aber einmal erzählte, er besitze
die Fähigkeit, in die Ferne zu wirken, sogar in sehr
weite Ferne. Er konnte aus dem Schützengraben in Frank-
reich seine hier wohnende Braut beeinflussen. So habe
er sie einmal veranlaßt, einen Brief an ihn zu schreiben,
diesen aber zu zerreißen und einen anderen zu schreiben.
Die darauf folgende briefliche Aussprache habe das Gelingen
bestätigt. Auch erzählte er mir, er habe zu denjenigen
Leuten im Felde gehört, in deren ^Gegenwart die andern bei
Ueberschreitung gefährlichen, Geländes sich sehr sicher gefühlt
hätten, denn immer wußte er voraus, wo eine Granate
einschlagen würde, und konnte seine Kameraden rechtzeitig
warnen. Dieser Mann begegnete mir mm. Er bot
mir seine Begleitung an und fragte mich nach Erledigung
der üblichen Redensarten, ob ich nicht vielleicht am 24. November
gegen V2II Uhr nachts eine spiritistische Sitzung
abgehalten hätte. Ich erwiderte, ich hätte, wie er wisse,
zwar früher solche Versuche angestellt, aber schon seit lange
nicht mehr, da meine Frau sich dazu nicht eigne und ein
Medium mir nicht zur Verfügung stehe. Darauf jener, ob
uns nicht vielleicht sonst etwas Seltsames in jener Nacht
begegnet sei. Ich erinnerte mich nun zwar des oben geschilderten
Vorkommnisses, sagte aber nichts, sondern fragte,

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