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70 Psychische Studien. L. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1923.)
laufen soll, wenn man bei anstrengenden Marschen im Helm
bder in den Hosentaschen stets frische grüne Blätter trägt.
Studienrat H. Hänig
Allgemeine Rundschau.
Eine Spukerscheinimg in Tierform? Herr Dr.-I ig.
Paul Brandt (Bruchsal) hatte die Freundlichkeit, uns auf
eine sonderbare Spukerscheinung aufmerksam zu machen,
die sich in der Beilage „Aus Bruhrain und Kraichgau*'
(Nr. 2 von 1922) der Bruchsaler Zeitung findet. Der Berichterstatter
, Leopold G e i t z, ist ein hochgeachteter Kaufmann
in Bruchsal. Die Schilderung knüpft an die alte Sage vom
„Landgrabenhündchen von Rußheim*' an. Die Grenzlinie
zwischen den Gemarkungen Neudorf und Huttenheim einerseits
und Rußheim anderseits bildete früher, als Philipps-
bürg noch Festung war, ausschließlich (heute ist sie es
nur noch zum Teil) der sogenannte „Landgraben*'. Derselbe
hat seinen Ursprung direkt westlich hinter Neudorf,
tun ehemals (heute trifft's nicht mehr zu) beim sogenannten
Rheinteicheck, eine halbe Stunde westlich von Rußheim,
sich in den Altrhein zu ergießen. An diesem Abzugsgraben,
von der Mündung bis zur Quelle soll nun, so erzählt man
sich in Rußheim, ein kleines Hündchen (ein Spitzerle) an
finstern Abenden vor 11 Uhr laut bellend und kläffend
im schnellsten Tempo entlang springen, tun dann hinter
Neudorf zu verstummen und zu verschwinden. — „Da
ging ich", schreibt L. Geitz, ein Jahr vor dem unglücklichen
Kriege, von einer Geschäftsreise heimkehrend, im
tiefen Spätjahr, in einer stockfinsteren Nacht spät zwischen
9 und 10 Uhr auf den letzten Zug, der von Huttenheim nach
Bruchsal fährt. Als ich nun in das Gebiet des Landgrabens,
halbwegs zwischen Rußheim und Huttenheim, kam — was
geschah? Ich blieb stehen und besann mich, ob ich wache
oder schlafe — das Unglaubliche ward zur Tatsache, das
Landgrabenhündchen sauste an mir auf Ackerlänge laut
bellend vorüber. — An jenem Abend kehrte ich mäuschenstill
bei den Meinigen an und begab mich, ohne etwas zu
schwätzen, zur Ruhe."
Sollte es unsern Lesern möglich sein, zur weiteren Aufklärung
dieses Vorganges durch eigene Beobachtungen beizutragen
, so wäre das sehr erwünscht.
Ueber die Od-Lehre YOr Gerieht erfahren wir aus
Plauen i. V. (29. Nov. 1922): Der Homöopath und Psycho-
physiker Arno Holzheimer, der sich als Forscher auf dem
Gebiete der Lehre vom siderischen Pendel zu betätigen
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