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Zeitschriftenschau. 71
versucht, hatte auf Grund eines solchen Pendelexperiments
einen kaufmännischen Angestellten bezichtigt, einem Kollegen
1000 Mark entwendet zu haben. Das Schöffengericht
hatte Holzheimer deshalb wegen Beleidigung zu 5000 Mark
Geldstrafe verurteilt, wogegen er Berufung eingelegt hatte.
Vor dem Landgericht sprach sich der als Sachverständiger
vernommene Stadtbezirksarzt dahin aus, daß die Od-Lehre
nicht ausreiche, tatsächliche Feststellungen zu machen, wie
es Holzheimer versucht habe. Die Berufung wurde verworfen
, zumal die Beweisaufnahme ergeben hatte, daß überhaupt
kein Diebstahl begangen worden war.
Zeitschriftenschau.
Okkultistische Fachpresse«
Die weiße Fahne. Zeitblätter für innere Einkehr und Vergeistigung,
vereinigt mit „Die Burg" und „Die okkulte Welt".
Trotz der schweren Zeit eine Neuerscheinung auf dem Zeitschriftenmarkt
. Man möchte bei diesem Organ des „Neugeistbundes", einer in
Amerika zuerst erblühten Form der Oeistespflege, vermuten, daß
etwas Valutahilfe geleistet wird. „Die Burg" hat nun nach einer recht
bewegten Vergangenheit hier wieder einmal Unterschlupf gefunden; daß
ein „neuer Oeist" in dieses Unternehmen hineinkommen mußte, ist allerdings
zuzugeben. Was „Die Okkulte Welt" damit zu tun hat, ist nur
formal einzusehen, weil sie im Verlag Joh. Baum erscheint und dessen
Leiter Dr. W. Schweitzer verantwortlich zeichnet. In dem Inseratenteil
sind übrigens nur Verlagswerke angezeigt, die liebedürstenden
Freundschaftssucher der „Burg** fehlen erfreulicherweise. Wenn man
das Heft durchblättert, versteht man nicht, was die „Deutsche Okkultistische
Oesellschaft" damit soll, die ja auch in den Kreis einbezogen
wird — denn deren Vorstand will ganz etwas anderes als Neugeistlehre
. (Seit Stümkes Tod kann ja allerdings die Richtung gewechselt
haben.) Wir verstehen in diesem Sinne auch nicht den Beitrag von
Prof. Oruber im ersten Heft. Die anderen Aufsätze von Lomer, Ver-
weyen (Bonn), von Qleichen-Rußwurm, Adelmann-Huttula passen gut in
den Rannten, bringen aber, verglichen mit den drei einschlägigen
Heften des Letztgenannten, kaum etwas Neues. Der Leitgedanke des
Unternehmens scheint ein Anschluß an Henry Thomas Hamblin zu sein.
Kr.
La revue spirite. 65. Iahrgang. Oktoberheft 1922. Ueber den
Wahrscheinlichkeits- und Sicherheitsgrad, der Berichten über Kundgebungen
Verstorbener beizumessen ist (Flammarion). — Der Spiritismus
in der Kunst; die Musik (L€on Denis). — Negative Ergebnisse?
(Negative Ergebnisse sind bedeutungslos gegenüber den unleugbaren
positiven. L£on Denis.) — Das Phantom Katie King {Benizech). — Die
panoramaartige Schau oder das synthetische Gedächtnis beim drohenden
Tod Bozzano. Wird fortgesetzt, und dürfte später eine eingehende Besprechung
in den „Ps. Stud." lohnen). — Zeitschriften und Tagesblätter.
— Auswärtige Chronik. — Bibliographie. Freudenberg,
Medizinische Fachpresse.
„Zeitschr. f. d. ges. Neurologie und Psvchiatrie", Berlin, Springer,
LXXVII, Heft 1/2. N. B r e n n e c k e, „Der Okkultismus der Gegenwart
und seine Gefahren". Eine sehr dankenswerte Arbeit des bekannten Harn-
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