Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 75
(PDF, 183 MB)
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Kritzinger: Von der Bedeutung des Yogha für unser praktisches Leben. 75

Irrtümer in der Richtung zur sexuellen Anomalie. Diese
sonst wesentlich religiös orientierte Form des Yogha ist die
schwerste, da der Abendländer kaum, selbst in der höchsten
Not sehr selten, die frei von allem Zweifel erstarkte
Glaubenskraft aufbringt, die ihn mit der höchsten Kraftquelle
des Allbewußtseins in Verbindung bringt.

Wer sich diese einleitenden Bemerkungen nochmals ver^
gegenwärtigt und besonders die gebrauchten Bezeichnungen
einprägt, wird zugeben, daß rein formal eine Trennung der
Zweige vom Stamme des ganzen Yogha nicht möglich und
daß ihm vieles, allerdings unter anderen Bezeichnungen,
schon bekannt ist. Die Definition des ganzen Yogha ist sehr
schwer zu geben, da es sich um ein über dem Zeitbehafteten
liegendes Thema handelt. Yogha bedeutet, ähnlich dem
deutschen Worte „Joch", Verbindung mit dem All-
bewußtsein, mit Brachma, mit „Gott".

Man kann es ein Wachstum über sich selbst hinaus
foennen, das zum Überpersönlichen im eigenen innersten
Selbst führt, wie es uns aus verschiedenen Philosophea-
schulen bekannt ist. Wenn man von Fichte her diese
Fragen überdenkt, der dem höchsten Bewußtsein ein absolutes
„Zugleich" alles Denkens zuzuschreiben gezwungen
ist, dann sieht man, daß auch die offizielle Definition des
Yogha, nämlich die Erreichung der Fixierung des Denkprinzips
, des Tschittajo, dasselbe besagt. Mit einer
Konzentration auf einen Punkt der landläufigen Meinung
nach ist dieses Ziel nicht erreicht, da währenddessen das
..Denken" weiterläuft, d. h. zeitbehaftet bleibt. Die Zeit
muß eben ausgeschaltet, mathematisch gesprochen „eliminiert
" werden, da ja das ganze Tschittam fixiert bleiben
soll. Daß damit auch das Rätsel der Prophetie gelöst
wird, ist selbstverständlich. Es kommt nämlich nur darauf
an, im Überzeitlichen die erforderliche Einstellung vorzunehmen
und dann auf.das zeitbehaftete Denken umzuschalten.

Die Bedeutung des Yogha für das praktische Leben läßt
sich am leichtesten erläutern, wenn man sich der altindischen

Atma Bezeichnungen nach jenem Schema be-
ma dient, das aus einem gleichseitigen Drei-
BuddM eck und einem Quadrat zusammengesetzt
^lanas ist. Die Einprägung dieser Bezeichnungen
ist unerläßlich, da wir im Deutschen für
Kama diese keine gleichwertigen Begriffe haben.

<* Die höhere Dreiheit gipfelt in Atma.

| dem kosmischen Bewußtsein, zu dem der
Vernunftfunken des Buddhi, das „Haupt
J der Seele" bei Eckhardt, uns hinauf-

ä

a

stahlaeariam leuchtet. Buddhi mit Mauas bildet das.

6*


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