Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 80
(PDF, 183 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0081
80 j Psychische Studien. L. Jahrgang. 3. Heft. (März 1923.)

Da gegen Chatcha-Yogha ein sehr großes Vorurteil besteht
, so möchte ich ausdrücklich auf zwei Vorträge von
Dr. med et phil. Leo Hirschlaff1) hinweisen, der in
den wesentlichen Richtlinien danach verfährt. Hirschlaff
arbeitet mit einer willkürlichen Veränderung der Atmung
,jzum Zwecke der möglichst intensiven Konzentrierung der
Aufmerksamkeit^ Die jjuten Erfolge, die ich nach Hirsch-
1 a f f s Anregungen erzielt habe, bestätigen meine Auffassung,
daß das obenerwähnte Vorurteil auf einem Mißverständnis
beruht2).

Auch tiefdurchdachte Methoden der Atmungs- und Gesangstechnik
(K o f 1 e r, Mangold u. a. m.) machen den
Eindruck; als ob ihnen schon Erfahrungen ähnlicher Art
— Mißgriffe aus dem Chatcha-Yogha — zugrunde liegen.
Für die Gesangstechnik hat der Laut AOM sehr große Bedeutung
, mit dem wir uns sogleich beschäftigen werden.

Durch die Überleitung der Aufmerksamkeit
auf die Atmung wird eine wichtige Verbindung der willkürlich
regierten zu der unwillkürlich regierten Muskulatur
erzielt, die allmählich die Beherrschung des sog. autonomen
Nervensystems des Vagus und Sympathicus
durch den Yoghi vorbereitet. Alles dies steht schon mit für
uns dunklen Worten in defi Veden. Es kann hier nur angedeutet
werden, daß nach Erreichung der Gewalt über den
Atem die Herrschaft über die Herztätigkeit angestrebt wird.
Sobald dieses Zentrrun seine Autonomie verloren hat, wird
als nächster Schritt die Verbindung mit der Hypophyse, dem
Kraftzentrum hinter der Nasenwurzel, hergestellt, was ebenfalls
durch Chatcha-Yogha gelehrt wird.

Symbolisch wird die fortschreitende Herrschaft über
diese Zentren im Körper auch als das Aufleuchten der „Lotos-
blüten" beschrieben, ein Ausdruck, der besonders den An-
throposophen geläufig ist.

Ein Gebiet soll jedoch besonders beachtet werden, da
sich betreffend den magischen Laut AOM hinsichtlich mancher
dunklen Bemerkungen im Yogha-Sutram Aufklärung
geben läßt. Ich tue das aus dem Grtmde, weil die unwissenschaftlich
-oberflächliche Beurteilung der Wirkimg der
richtig ausgeführten Yoghaübungen, wie sie in der Einleitung
zitiert wurde, noch heute als Kathederweisheit verbreitet
wird, obwohl sie leicht durch allgemein bekannte
Tatsachen ad absurdum geführt werden kann.

3) Ueber Ruheübungen und Ruheüb ungs-Apparate. Zur Psychologie und
Hygiene des Benkens. Berlin 1911. Jul. Springer. 41 S. Gr. 8°.

2) Der später genannte Patänjali bestätigt I. 34 durchaus inline Meinung.


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