Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 90
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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90 Psychische Studien. L. Jahrgang. 3. Heft. (März 1923.)

zu keinem Resultat gelangt. In jeder Sitzung machten wir
in dieser Richtung Erziehungsversuche. In all den zahlreichen
Sitzungen, dies bis jetzt mit ihm abgehalten wurden,
blieb er sich absolut selbst überlassen. Das erfordert natür
lich eine sehr intensive und rigorose Kontrolle. Übrigens
wünscht Erto selbst vor Beginn jeder Sitzung genaue lnspektion
des nackten Körpers mit Exploration des Rektunis,
der Urethra, des Mundes, der Nase, der Ohren und Haare.

Der Trancezustand tritt schon bei vollem Weißlicht ein.
Dann fordert Erto plötzlich durch ein Zeichen schwaches
Rotlicht. In dieser Beleuchtung und noch besser bei voller
Dunkelheit zeigen sich die Leuchterscheinungen. Sie be-
Sinnen immer folgendermaßen: Mit einem Schlag ändert
sich die Persönlichkeit und die Stimme des Mediums und
wandelt sich in eine Wesenheit (entite), die sich den Namen
„Nier" gibt. Dieses Wesen spricht neapolitanische Mundart
und bedient sich ganz in der Weise des niederen Volkes oft
necht unparlamentarischer Ausdrücke, wohingegen unser
Medium im Wachzustand vollkommen gentlemanlike ist. Ich
rede zu dieser Personifikation (ebenso zu anderen, die nach-
einander erscheinen) so, als handle es sich um wirkliche
»Persönlichkeiten. .Das erleichtert die Verständigung.

Wenn man Nier bittet, Leuchterscheinungen zu produzieren
, so weigert er sich erst unter dem Vorgeben, er könne
es nicht. Wenn man darauf besteht, sieht man das Medium
'Anstrengungen machen. Dann verlangt Nier die Hilfe der
Anwesenden und fordert sie dringend auf, ihre Kräfte mit
den seinen zu vereinigen. Nun sieht man die ersten Strahlen
erscheinen. Sie treten ganz plötzlich aus dem Körper des
Medium aus, gewöhnlich an der Vorderseite, aber auch
am Kopf und den Extremitäten. Diese Strahlen, die jedesmal
von sehr kurzer Dauer sind, werden vollständig im
'Rhythmus mit den oben besprochenen Anstrengungen des
Mediums produziert. Je mehr die Anwesenden sich begeistern
und seine Kräfte mit allen möglichen verbalen
rhythmischen Aufreizungen, Ermutigungen usw. unterstützen,
desto mehr erregt sich das Medium und steigert sich die
Intensität der austretenden Strahlen. Man 4iört das Medium
stöhnen, fühlt, wie es leidet, sich erschöpft: dann mit einem
Schlag tritt die Entspannung ein. (NB, „Nier" bittet regelmäßig
vor dem Produzieren dieser Strahlen um ein Tuch,
um das Medium — wie er sagt — vor der Einwirkung dieser
Strahlen zu schützen. Im gegebenen Augenblick ergreift das
Medium selbst das Tuch und bedeckt sein Gesicht damit.)

Die Strahlen zeigen verschiedenste Form, Länge und
Farbe. Sie sind meist von einem milden Blau, wie elektrische
Funken, oder von lebhaftem Rot, Rotorange, Gelb. Färb-


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