Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 102
(PDF, 183 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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102 Psychische Studien. L. Jahrgang. 3. Heft. (März 1923,)

zu Foligno, angesichts des Falles Wesermann (in Professor
Ludwigs Geschichte der metapsychischen Forschung er
•wähnt), angesichts des Falles Astalli (berichtet bei Lapponi
[Leibarzt LeosXIII.J), angesichts so vieler anderer Fälle doch
nicht gut mehr in Abrede stellen. Denn dann müßte sich
aupjh Thomas von Aquin getäuscht haben, der sich für die
Möglichkeit solcher Fälle ausspricht. Und selbst zugestanden,
daß auch in gutbezeugten .t allen die Erscheinung, rein
physiologisch genommen, unter die Halluzinationen zu
rechnen ist, so ist damit noch gar nichts gesagt über die
Frage, ob es sich um eine pathologische ode/ um eine telepathische
Halluzination handelt. Daß es solche aber wirklich
gibt, darüber sind durch die genauen und vorsichtigen
Untersuchungen der Proceedings der Society for psychical
Researches die Akten geschlossen. Im ganzen genommen
habe ich den Eindruck, daß Herr Prof. Engert die Probleme
dieses Gebietes für einfacher hält, als sie sind, und vor allem
mit zuviel Ungeduld auf die Lösung oder Erklärung hindrängt
. Auf die theosophischen Darlegungen des gleichen
Verfassers kann ich wegen Mangels an Sachverständigkeit
in diesen Fragen nicht eingehen

Wesentlich leichter abzuwehren als die mit Ruhe und
nicht ohne wissenschaftliche Würde vorgetragenen Einwände
von Herrn Prof. Engert sind die Vorwürfe, die Herr
Prof. Ettlinger gegen einen verdienten Forscher auf parapsychologischem
Gebiete, Prof. Ludwig in Freising, den
Verfasser des Buches: Geschichte der metapsychischen Forschung
von der Antike bis zur Gegemvart, I. Teil, erhebt.
Sie verurteilen sich selbst durch ihre, die Grenzen des in
Kritiken Zulässigen, meinem Gefühl nach entschieden überschreitende
Tonart. Damit soll nicht ^gesagt sein, vdaß es
einem Kritiker verwehrt sei, wenn er in gerechtem Zorn über
ein jämmerliches .Machwerk ein kräftiges Wort aus seiner
Feder entfließen läßt. Aber zu einem solchen Zorn war hier
wirklich keine Ursache, nachdem theologische Autoritäten,
wie Universitätsprofessor Walter in München u.a., und auch
sonstige Schriftsteller, wie z. B. Herr Redakteur Iiiig in Göppingen
, von mir selbst ganz zu schweigen, das Buch sehr
günstig beurteilt haben, Herr Prof. EttHnger verkennt m E,
völlig die Aufgabe des Historikers, der zunächst möglichst
sine ira et studio zu berichten hat. Mit dem Aussondern
der paar Wahrheitskörnchen aus dem Spreuhaufen
hat er sich nicht abzugeben. Wie dieses Aussuchen nach
Prof. Ettlingers Ansicht vorgenommen werden müßte, geht
aus einer auf die eben erwähnte unmittelbar folgenden Kritik
eines antiokkultistischen Buches von dem genügsam bekannten
Geheimen Sanitätsrat M o 11 in Berlin hervor. Dieses


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