Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 104
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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104 Psychische Studien. L. Jahrgang. 3. Heft. (März 1923.)

lächerlich zu machen. Paraffin hat einen Schmelzpunkt von
50 bis 60 Grad Celsius, jedenfalls muß es auf mindestens
60 Grad dauernd erhalten werden, wenn Abgüsse gelingen
sollen. Wir fordern hiermit Herrn Grafen v. Klinkowstroem
auf, dem angeblichen Beispiele Kiuskis folgend, sich mit dem
entblößten obenerwähnten und bei den meisten Menschen nicht
sehr abgehärteten Körperteil in geschmolzenes Paraffin zu
setzen. Wenn es ihm dann gelingt, unter Beibehaltung des
malitiösen Lächelns, das er an Kluski hervorhebt, einen Abguß
dieses Teiles fertig zu bringen, dann — halten wir seinen
Einwand noch lange nicht für berechtigt, denn das würde
eine sehr eigentümliche Versuchskontrolle voraussetzen; zudem
hat der polnische Staatsbeamte, auf dessen Bericht hin
Graf v. Klinkowstroem diese Erzählung bringt, es vorgezogen,
nur mit den Anfangsbuchstaben seines Namens zu erscheinen
. . .

Was das angebliche Entlarvungsbild des Mediums
K. Goligher betrifft, so möchten wir unserem Erstaunen
über die raffinierte Ungeschicklichkeit des Betrugsversuches
Ausdruck geben, bei dem ein etwa 70 cm langer Besenstiel
Verwendet worden sein soll, der sich nicht verstecken und nicht
wegpraktizieren läßt und der obendrein, statt mattschwarz anstrichen
zu sein, damit er sich vom dunklen Kleide möglichst
wenig abhebt, auch noch mit einer mehr als meterlangen weißen
Stoff-Fahne ausgestattet war, damit das Medium sich beim
Wegschaffen sicher mit seinen Beinen und den Tischfüßen
darin verwickelt. Mögen die Forscher und Schriftsteller,
welche die telekinetischen und sonstigen medialen Erscheinungen
für echt erklären, beschränkten Geistes sein, mögen
sie sogar sehr dumm sein, aber so dumm sind sie doch kaum,
als Herr Graf v. Klinkowstroem dies von ihnen voraussetzt.
Zur Einschüchterung der Gläubigen aber bedient sich Graf
v. Klinkowstroem eines sehr geschickten, wenn auch vielleicht
nicht besonders schönen Kunstgriffes. Ich meine die
Erwähnung von Prof. Crawfords Selbstmord, durch die der
Eindruck erweckt werden kann (und vielleicht auch soll?), als
ob dieser Selbstmord erfolgt sei, weil Crawford der Blamage
durch Golighers „Entlarvung" nicht* anders zu entgehen
wußte, wobei man den Gedanken mitklingen hört, daß andere
Parapsychologen möglicherweise ein ebensolches Ende finden
könnten. Die anderen Anschuldigungen, gegen Eva
C. usw., sind bereits vor längerer Zeit in einschlägigen Zeitschriften
ausreichend abgehandelt, so daß ein weiteres Eingehen
darauf nicht erforderlich erscheint.


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