Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 109
(PDF, 183 MB)
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Quade: Für die Geisterlehre.

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liehen Eindruck dieser Unterhaltungen erklären könne (vgl.
O. Lodge, „Das Fortleben des Menschen", BaumannsVerlag).

Weiter brachte der Referent Beispiele für die sog. Kreuzkorrespondenzen
, bei denen der Geist eines Verstorbenen,
mutmaßlich der von Myers, durch verschiedene Medien
gleichzeitig etwa in Kalkutta, Cambridge und London oder
Boston Mitteilungen gemacht habe. Allein für sich gäben
sie keinen rechten Sinn, zusammengestellt aber ließen sie
v'men gemeinsamen Ursprung erkennen, der eben nur in
einem Verstorbenen liegen könne. Hier wie besonders auch
in dem Buch von Professor Oliver Lodge („Raymond oder
Leben und Tod". Auszug von Dr. Cari Vqgl, erschienen bei
Baum) über seinen im Weltkriege gefallenen Sohn Raymond
zeigte es sich, daß die Geister nicht nur Lebenserinnerungen
wiederzugeben vermöchten, sondern auch ganz selbständig
neue Situationen schaffen und sich, diesen Situationen angepaßt
, in einer origineHen Weise zu äußern wüßten. Die
anwesenden Zirkelte) t nehmer verstanden solche Äußerungen
oft erst nachträglich, wenn ihnen ein bis dahin unbekannter
Zusammenhang bei näheren Erkundigungen von dritter Seite
mitgeteilt worden sei.

Hier versagt sowohl die Theorie der Psychometrie, wie
die theosophische, daß die Geister nur Schatten und außerstande
zu selbständigen Gedankengängen seien.

Zum Schluß verwies der Referent auf Kemmerichs neues
Buch „Gespenster und Spuk", in welchem im Anschluß an
das Werk des italienischen Forschers Bozzano der statistische
Nachweis erbracht ist, daß von 374 Spukereignissen 304 mal
ein Todesfall dem Spuk vorangegangen war. Ans zahlreichen
charakteristischen Fällen wird einer herausgegriffen, bei dem
die Spukphänomene aufgehört hätten, nachdem dem Wunsch
der verstorbenen Person um Verzeihung eines Fehltrittes Ge- '
hüge getan worden sei. Da überhaupt kein bestimmtes Medium
für die bis dahin aufgetretenen Spukphänomene verantwortlich
zu machen gewesen sei, sei hier mit den von ani
mistischer Seite angenommenen, wenn auch häufig nicht bewiesenen
Fähigkeiten Lebender überhaupt nichts erklärt.

Der Referent durfte bei seinem nach längerer Diskussion
gegebenen Schlußwort sagen, daß von gegnerischer Seite
nichts angeführt worden sei, was die Stichhaltigkeit seiner
Beispiele und Schlußfolgerungen erschüttern könne. Er
richtete an die Gesellschaft die Aufforderung, ihm Protokolle
und eigene Erfahrungen aus spiritistischen Sitzungen zugänglich
zu machen, damit etwa vorliegendes Material kritisch
gesichtet werden könne und daraus wissenschaftliche Grundlagen
für die Beschreibung jenseitiger Daseinsbedingungen gewonnen
werden könnten. Diese Bitte sei auch hier wiederholt.


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