Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 125
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Seifert: üeber den Zusammenhang von Leib und Seele. 125

ebensolchen relativen Größe, wie es die räumliche Ausdehnimg
ist. Das Gesehehen in der dreidimensionalen Raumwelt
wird zu einem Sein in der vierdimensionalen Raum-Zeit. Die
Begriffe Vergangenheit und Zukunft haben keinen anderen Inhalt
als die entsprechendem Raumbegriffe vorn und hinten oder rechts
und links. Zeitlich getrennte Punkte der Ereignisse sind nui
durch ihre verschiedene „Lage" in der Raum-Zeit ausgezeichnet.
Ohne auf die hieraus resultierenden interessanten Folgerungen
für die Beurteilung temporaler Kryptoskopie und Prophezeiung
einzugehen; sei hier nur unsere neuere Auffassung aller
kausalen Verhältnisse kurz angedeutet. Die zeitliche
Aufeinanderfolge von Ursache und Wirkung geht bei ddeser Betrachtungsweise
in ein einfaches Bedingtsein über; Ursache und
Wirkung bedingen sich gegenseitig, sind voneinander abhängig
und bilden eine geschlossene Einheit. Mit anderen Worten: Das
kausale Verhältnis wird zu einem funktionellen im streng
mathematischen Sinne!

Was nun die Beziehungen zwischen Leib und Seele anbelangt,
so wurde bereits gesagt, daß sie teils genetischer, teils
funktioneller Art sind. Genetisch insofern, als die
psychische Energie aus der Körpermaterie, speziell aus dem
Atomkomplex der lebenswichtigen Eiweißmoleküle, emaniert
wird, und ihr Auftreten als psychophysische Energie an das Vorhandensein
dieser Biomoleküle gebunden erscheint. Auf den umgekehrten
Prozeß der Bildung von Materie aus psychischer
Energie, wie wir ihn bei allen Materialisationserscheinungen
beobachten können, soll weiter unten eingegangen werden.

Den funktionellen Zusammenhang von Leib und Seele
des Menschen zu verstehen, ist ohne die Kenntnis seiner p h y 1 o •
genetischen Entwicklung schwierig. Wir müssen die
Stufenleiter psychischer Fähigkeiten im Organismenreich bis
hinauf zum Menschen verfolgen, um die dort herrschenden verwickelten
Verhältnisse -aus ihrer allmählich fortschreitenden
Differenzierung begreifen zu können.

Als Lebenseinheit bezeichnen wir heute, wie schon mehrfach
angedeutet, nicht mehr die Zelle, sondern ein einzelnes hochzusammengesetztes
Eiweißmolekül. Entsprechend seiner niederen
Organisationsstufe sind in ihm auch die Wirkungen der Lebensenergie
nur gering. Abgesehen von der Regelung des Stoffwechseis
, äußert sich die psychische Energie vornehmlich in
der Aggregationstendenz und Konzentrationsbestrebung
dieser Biomoleküle, derzufolge sie zu organisierten
Verbänden, den Zellen, zusammentreten.

Die psychischen Funktionen einer Zelle, wie wir sie an
einem Urtier oder einem weißen Blutkörperchen beobachten
können, stehen demnach bereits auf einer höheren Stufe. Die


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