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.Tischner: Materialisationsphänomene und Teleplastie. 131
zu einem einzigen Individuum vermöge der zentralen nervösen
Leitung. Aehnlich werden im Staate durch die Regierung die
Bestrebungen des einzelnen auf die gemeinsamen Ziele gerichtet.
Aus dieser Uebereinstimmumg können wir noch einmal ein ungefähres
Bild gewinnen von dem Aufgehen des „Ich" in den einzelnen
Teilen des Organismus und der Möglichkeit des Bewußtwerdens
von Sinneseindrücken. —
Zusammenfassend können wir die Frage nach dem Zusammenhang
von Leib und Seele in folgender Weise beantwortein:
Die genetischen Beziehungen zwischen Leib
und Seele äußern sich während des normale»
Lebensprozesses in der Entwickelung freiei
psychophysischer Energie aus dem Atomkomplex
des Biomoleküls durch radioaktiven Zerfall
; darüber hinaus in dem inversen Vorgange
der Materialisation. Die funktionelle
Abhängigkeit läßt sich bei allen Lebewesen
auf gegenseitige funktionsmäßige Energiewirkungen
innerhalb des geschlossenen
Systems von Eneigien, unter Einschluß de*
Körpermaterie als spezifischer Energieiorm.
zurückführen.
Damit ist jedoch nur die Art des Zusammenhanges von Körpei
und Geist festgelegt, aber nicht das Wesen der Seelen
tätigkeit selbst näher charakterisiert. Heute sind wir noch
nicht imstande, die verschlungenen Pfade psychischer Vorgänge
aufzudecken. Vor allem die mediumistischen Erscheinungen
haben den Begriff der „Seele" als organischer Einheit in neue,
scheinbar undurchdringliche Schleier gehüllt. Hoffen wir, dati
es einer vorurteilsfreien Forschung gelingen wird, in die Tiefen
dieser Geheimnisse einzudringen und uns dereinst das Wesen
der Psyche zu erschließen!
Materialisationsphänomene und Teleplastie.
Von Rudolf Tischner (München).
Über das Thema ist in den letzten Jahren viel geschrieben
worden, und es gibt noch viele Dunkelheiten in Kritik und
Experiment auf diesem Gebiete aufzuhellen. Von experimentellen
Untersuchungen muß man verlangen, daß sie mit
steigender Genauigkeit versuchen, alle Versuchsfehler auszuschließen
und alle Einwände berücksichtigen und erörtern.
Ebenso hat man zu fordern, daß die kritischen Arbeiten nicht
nur alle negativen Momente besprechen, sondern auch die
für die Echtheit sprechenden Punkte objektaV berücksichtigen.
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