Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 132
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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132 Psychische Studien. L. Jahrgang. 4. Heft. (April 1923.)

Kürzlich ist nun eine Schaft *) erschienen, die eine Kritik der
Experimente gibt; der Verfasser kommt zu folgendem Ergebnis:
„Wir sehen also, daß keiner der wissenschaftlichen Forscher den
Beweis geliefert hat, daß Materialisationen oder Teleplastie
bestehen. Noch weniger ist dieser Beweis erbracht von den
Forschern, welche nur zugeschaut haben, ohne irgendwelche
Versuche angestellt zu haben. Die angestellten Versuche haben
das Bestehen der Teleplastie nicht einmal wahrscheinlich
gemacht sie haben deren Wahrscheinlichkeit sogar allmählich

verringert---- Jedenfalls is das Bestehen e'mer okkultem

,psychic force4 niemals einwandfrei festgestellt."

Sehen wir einmal zu. ob der Verfasser wirklich diese seine
Schlußfolgerungen bewiesen hat, und überzeugen wir uns, ob er
mit der nötigen Objektivität und Sorgfalt an die Untersuchung
herantritt. Zuerst unterzieht er die Untersuchungen von Crookes
an Florence Cook einer eingebenden Kritik, auf die etwas näher
eingegangen werden soll, um die Arbeitsweise des Verfassers
zu kennzeichnen. Auf Grund der Angaben Crookes konstruiert
er seinerseits eine Hypothese, wie seiner Meinung nach sich die
betrügerischen Phänomene zugetragen haben könnten, und
glaubt auf diese Weise den Gegner widerlegt zu haben. Dabei
berücksichtigt er entgegenstehende Momente niaht genügend; so
meint er z- B., wenn man glaube, man sehe das Medium Florence
Cook im Kabinett daliegen, während Katie King am Eingang des
Kabinetts stand, es habe sich bei dem Medium nur um die
daliegenden Kleider gehandelt; dem aber steht die ausdrückliche
Bemerkung von Crookes entgegen, daß man die daliegende
Gestalt sich auch habe bewegen sehen. Außerdem widerspricht
er seinem sonstigen Erklärungsprinzip selbst. Während er
sonst die Meinung vertritt, das Medium habe, um selbst beide
Gestalten darstellen zu können, die weißen Gewänder der Katie
nur über ihre gewöhnlichen Kleider geworfen, um sie schneit
abzutun, wenn sie wiederum als Florence Cook erscheinen
wollte, ist er in diesem Falle anderer Meinung, da er ihrer
zur Durchführung seiner Hypothese gerade bedarf. Es ist das
übliche Vorgehen, man paßt die Voraussetzungen dem jeweiligen
Falle an und kann dann mit den nötigen Annahmen imd Hilfshypothesen
alles in seinem Sinne erklären. Ich meine, so leicht
darf man es sich nicht machen; auch wenn man — wie der
Rezensent — nicht ganz von den Crookes schen Untersuchungen
überzeugt ist, so darf man nur unter völliger Bemcksichtigung des
von Crookes Überlieferten das Urteil fällen.

Auch an tatsächlichen Irrtümern fehlt es nicht. Gegen mich
polemisierend, betont er, daß es nach meiner Darstellung (Ein-

*) Adolph F. Mever, Materialisationen und Telepla&tie. Bergmann.
München, AViesbaden 1922. 62 Seiten.


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