Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 139
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0140
0

v. Schrenck-Notzing: Einige Worte an Herrn Dr. Meyer in Haarlem. 139

Stellen befleckt und dadurch sofort als das von mir gelieferte
kenntlich.

Die Beuge- und Streckbewegungen, die Dr. Bourbon an einem
Materialisationsfinger wahrnahm, werden von Meyer einfach als
optische Täuschung hinweggedeutet. — Warum? — Lediglich
weil diese Beobachtung nicht in sein Täuschungssystem hineinpaßt.

In einem anderen Fall (Sitzung vom 9. Mai) soll nach Meyer
Eva C, während sie sich vor unseren Augen im Sitzungszimmer
umkleidete, „w o h 1" imstande gewesen sein, während des Kleiderwechsels
, bei welchem sie den Herren „w o h 1" den Rücken zugewendet
haben „mag", ein kleines Päckchen ins Kabinett zu
werfen. Wiederum leere, willkürliche Beweisführung.

Von mir s»agt er ferner in bezug auf mein Verhalten am 17. Mai
1914: „Da verlor er ,.o f f e n b a r" die Geduld/* Woher hat Herr
Meyer diese Kenntnis? Ferner geht es in derselben Tonart S. 47
weiter mit den Worten: „Eva C. wird ja „wohl" dafür gesorgt
haben, daß alles verschwunden war" (Verschwinden des Phantoms
). Dann soll das ganze, wie die Stereoskopaufnahmen
zeigen, aus einer dicken, konsistenten Masse bestehende Phantom
zu einer Rolle von 10 cm Länge und 4 cm Durchmesser zusammengerollt
worden sein?! Das alles in einer vierzigstel Sekunde. —
Sie „kann" es unter ihrem Schlafrock mitgebracht, sie „kann"
es vor der Sitzung unter dem Teppich verborgen haben. Wieder
^konnte" sie also das Gebilde in ihren Kleidern mitbringen
(S. 47). Trotz dieses leichtsinnigen Spiels mit durch die Sachlage
nicht gerechtfertigten Vermutungen („kann" „wohl" „offen-
b a r" usw.) gibt Meyer zu, daß das Einschmuggeln des Phantomes
nicht leicht gewesen sei. —

In derselben Methode geht es auf Seite 48 weiter, indem er sagt:
„Dann wird die Geduld v. Schrencks so lange auf die Probe gestellt
, bis auch er die Kontrolle so weit vernachlässigt, daß Eva
das Phantom unbehindert vor seinen Augen fertig
stellen kann." (S. 48.)

Mit anderen Worten, die Beobachter, besonders der Verfasser,
sind die größten kritiklosen Naivlinge, welche das Abc der simpelsten
Versuchsmaßregeln vernachlässigen, bis schließlich das
Medium ungehindert seinen Schwindel unter dem eigenen (nach
Meyer natürlich „getrübten") Blicken des Verfassers vollziehen
kann. Warum geht dann der 4Ierr Kollege nicht noch einen
Schritt weiter und nimmt an, daß Verfasser von den beiden
Damen hypnotisiert worden sei, so daß sie mit ihm machen konnten
, was sie wollten. Das wäre doch eine viel einfachere Erklärung
!

Schließlich läßt Meyer noch durchblicken, Madame Bisson habe
als Bildhauerin die nötigen Modelle und Utensilien selbst hergestellt
und geliefert.

lcr


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0140