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der Vereinigten Deutschen okkultistischen Gesellschaft und
Psychischen Studiengesellschafi Berlin (D. O. Q. und P. S. G.)
Herausgegeben von Studienrat Dr phil. Prochnow. Beriin-Lichferfelde,
Ringstraße 8a, und Walter Kröner, Charlottenburg, berliner Str. 54
im Auftrag beider Gesellschaften.
Nr. 2. April 1923
An unsere Leser!
Infolge der Übernahme der Gesamtschriftleitung der „Psych. Studien"
durch Herrn Dr. med. Sünner ist dieser als Herausgeber der „Mitteilungen"
wieder ausgeschieden. An seine Stelle ist Herr Dr. Prochnow getreten
und sind Mitteilungen, die beiden Gesellschaften betreffend, nur an
einen der beiden Herren zu richten. Für die hier erfolgenden Veröffentlichungen
sind diese verantwortlich. Die Herausgeber.
Ueber Okkultismus und das naturwissenschaftliche
Weltbild.
A7 ort rag vom 24. Januar 1923. Reg.-EL Dr. Fricke.
Der Vortragende behandelte die Stellung des modernen physikalischen
Weltbildes zum Okkultismus und die Weiterentwicklung
der Physik zu einer „Metaphysik". Er ging davon aus, daß
viele der okkulten Erscheinungen — wie Tischrücken, Levi-
tationen, telekinetische Erscheinungen, endlich die Bildungen des
Teleplasmas — an deren Vorhandensein kaum noch zu zweifeln
ist, eine physikalische und chemische Erklärung fordern. Der
Physiker Zöllner habe auf das Vorhandansein einer vierten
Dimension geschlossen, und das habe wohl die Veranlassung
dazu gegeben, die neue Einstein sehe sog. Relativitätstheorie,
die Raum und Zeit zu einer vierdimensionalen Einheit verschmeiß
* zen möchte, zur Erklärung heranzuziehen. Der Vortragende
warnte vor diesen Bemühungen, von denen übrigens Einstein
selbst durchaus nichts wissen wolle, vor allem darum, weil die
Relativitätstheorie überhaupt nicht als wissenschaftlich begrün
det anzusehen sei. Sehr aussichtsreich sei dagegen eine Erweiterung
unserer bestehenden Substanzlehre durch Einführimg unbekannter
, mit den modernen Hilfsmitteln ihrer Natur nach nicht
feststellbarer Kräfte und Substanzen im Anschluß an die Lehre
vom Weltäther (die der Vortragende in seinen bei Heckner
in Wolfenbüttel 1919 und 1920 erschienenen Schriften über Weltäther
, Schwerkraft und Einstein sowie auf dem Jenaer Physikertage
, veröffentlicht Pbys. Zeitschrift 1921, S. 636, weiter ausgebildet
hat). Zur Kritik der Einsteinschen Theorie verwies der
Vortragende auf die Arbeiten von Lenard und vor allem auf
Gehrckes Schrift „Die Relativitätstheorie eine wissenschaftliche
Massensuggestion", Verl. v. F. Köhler in Leipzig. Diese
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