Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 144
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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144 Psychische Studien. L. Jahrgang. 4. Heft. (April 1923.)

zeige, zu welch ungeheuerlichen Widersprüchen diese neue
Theorie führe. Gehrcke greife darin Einsteins Behauptungen an,
daß infolge der Relativität der Zeit diese für einen bewegten Beobachter
langsamer verfließen solle als für einen ruhenden
Danach soll von zwei Zwillingen der eine auf die Reise ge
schickt werden und bei seiner Rückkehr seinen Bruder als Greis
mit weißen Haaren wiederfinden, falls dieser nicht schon sre-
sterben sei. Da aber nach Einstein die Bewegung relativ sei,
habe jeder der Bruder das Recht, stich für gealtert und verstorben,
den Bruder dagegen für jung geblieben zu erklären. Gehrcke
vergleiche die durch die Relativitätstheorie in der Wissenschaft
geschaffene Lage mit derjenigen, die Andersen in seinem Märchen
„Des Kaisers neue Kleider" schildere. Hier wird ein Gewand
gewebt, das nur derjenige sehen kann, der klug genug dazu ist,
so daß schließlich alle staunend vor den leeren Webstühlen
stehen. Ganz unrichtig sei die Ansicht, die Relativitätstheorie
könne durch Beobachtungen bei der Sonnenfinsternis „bestätigt"
werden. Es handelt sich hierbei nur um die Frage, ob die
Schwerkraft das Lieht beeinflußt Der dabei zu erwartende
Effekt sei bereits mehr als 100 Jahre vor Einstein von dem deut
sehen Astronomen v. Soldner berechnet worden. Es handelt
sich also nicht um einen „Einstein-", sondern um einen „Soldnereffekt
". Ein Grandpostulat Einsteins behaupte die Konstanz der
Lichtgeschwindigkeit relativ zu bewregten Beobachtern, wolle also
die Liohtbewegung in Abhängigkeit vom Beobachterstandpunkt
bringen. Diese durch Experimente gar nicht gestützte Behauptung
stehe mit dem objektiven Charakter des Lichtes im Widerspruch
und mache eine vernünftige Anschauung vom Wesen des
Lichtäthers unmöglich. Einsteins Lehre bringt also nur Verneinung
und Verwirrung in die Physik und muß daher von
allen abgelehnt werden, die an den Fortschritt unserer Erkenntnis
durch wissenschaftliche Forschung glauben. Auf der letzten Leipziger
Naturforscherversammlung hätten 31 Gelehrte gegen die für
die Einsteinlehre getriebene Propaganda protestiert. — Wir
müssen uns klar machen, daß die bekannte Stoff weit durchaus
nicht alles umfasse, was in Wirklichkeit vorbänden und wirksam
sei; wir pflegten unsere exakten wissenschaftlichen Methoden
meist stark zu überschätzen. Die kleinsten, gutbekannten Stoff-
teilohen seien die Wasserstoffatome. Man könne aber annehmen,
daß die Stoffwelt sich darüber hinaus ins unendlich Kleine fortsetze
. Sobald die Atome eine gewisse Größe unter- und eine
gewisse Geschwindigkeit überschritten, fehle uns die Möglichkeit
, diese Substanzen zu greifen und zu wägen. Wie groß die
Welt dieser „Imponderabilien" sei, könnten wir nicht wissen, sie
bildeten einen geheimnisvollen Welthintergrund, von dem
der Lichtäther vielleicht nur einen Teil darstelle. Vermutlich


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