Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 163
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Zeitungstibersicht.

163

Vater A. Z. im Sterben liege. Auch diese beiden Personen hatten zur
Zeit keine Ahnung von der Erkrankung des Verstorbenen.

Nach dem Tode. A. Z. starb, wie eingangs erwähnt, um 8% Uhr
abends. Während des Todeskampfes waren die nächsten Verwandten
— zehn an der Zahl und alle erwachsen — am Sterbelager. Zur kritischen
Zeit herrschte allgemeine Stille im Hause, besonders auf dem
Hofe, wo zwei große Hunde sich frei herumtummelten. In dem
Augenblicke, als der Sterbende den letzten Atemzug ausstieß, fingen
die beiden Hunde an, unter den Fenstern fürchterlich und langgedehnt
zu heulen. Dieses Heulen war so seltsam, daß alle Anwesenden ein
Angstschauer überlief. Nach einer Weile des Heulens liefen sie plötzlich
und ohne Veranlassung bis zur etwa 80 m entfernten Hofseite
einem Toi. Es geschah dies, als wenn sie jemand davongejagt hätte,
was die Anwesenden vom Sterbezimmer aus deutlich hörten. Der Hof
ist etwa 12 m breit und 80 m lang. Beim Tor angelangt, hüben sie
an zu bellen. Es war mondheil. Einer von den Anwesenden im
Sterbezimmer war von dieser Szene besonders erregt und nahte sich
zum Fenster, um hinaus zu sehen. Dort sah er, daß, nachdem das
Bellen aufgehört hatte, die Hunde vollkommen ruhig, auf dem Bauche
kriechend, so wie es Hunde machen, wenn sie geschlagen wurden,
zurückkehrten tmd sich in ihrer Bude verkrochen, wo sie, ohne sich
zu mucksen, bis zum nächsten Morgen verblieben.

Besonders auffallend ist, daß die Hausbewohner diese Hunde noch
niemals heulen hörten. Alle diese Begebenheiten wurden den zweiten
Tag nach Rückkehi des Sohnes A. vom Begräbnis von diesem aus
frischer Erinnerung niedergeschrieben und vom Unterfertiger hier tibertragen
.

Prag, am 29. April 1922. Alois Konecny, Oberstleutnant i. R.
Gelesen und bestätige die Richtigkeit der angeführten Tatsachen.

v August Zidelka.

Zeitungsübersicht.

Das Berliner„8 Uhr-Abendblatt64 vom 24. Februar bringt ein langes
Gespräch eines Reporters unter den Riesenlettern: „Die Flucht in das
große Geheimnis", mit den Untertiteln: „Die okkultistische Welle. E.ne
Zeiterscheinung — Geistertricks, Spuk- und Medienschwindel." — Der
Leser errät schon, daß es sich nur um eine Unterredung mit Geheimrat
Moll handeln kann. Aehnlich wie die ganz sensationelle Aufmachung
des Artikels verrät auch der Ton die übliche Einstellung. Nach Ansicht
der „auf diesem Gebiete als erste Autorität anerkannten Persönlichkeit"
setzte sich der Kreis der mit Geheimwissenschaften sich beschäftigenden
Personen von jeher größtenteils aus den Angehörigen der sozial höhergestellten
Schichten zusammen. „Früher war es insbesondere der Hofadel
, der allem mystischen Geschehen besonders zugänglich war, diesem
ahmte die Finanzaristokratie nach, und heute sind bereits weite Kreise
des Mittelstandes, darunter auch zahlreiche Aerzte der Suggestion
der okkultistischen Atmosphäre erlege n."
(Schrecklich! — Red.) Der Gedanke an die Möglichkeit, daß nicht mehr
die gesamte Aerzteschaft, vor allem nicht in der Reichsmetropole, auf
dem Gebiete des Okkultismus von Herrn Moll sich gängein lassen will,
muß diesem allerdings schlaflose Nächte verursachen, und so benutzt er
die Gelegenheit, gewissermaßen als Ausklang der Saison, sich noch
einmal deutlich vernehmen zu lassen, und in bekannter Art seine Verdienste
herauszustellen, die neuerdings darin bestehen, daß er in einem
Berliner Vorort einen Spuk nach allen Richtungen entlarvt habe (natürlich
. — Red.). Ich sehe in dem ganzen Artikel nur die Freude des Herrn
Moll, daß er wieder gut durch den Winter gekommen ist, ohne von


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