Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 171
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0172
Vom Büchertisch.

171

will nicht in erster Linie die Frage der Realität der „okkulten" Phänomene
diskutieren, sondern ohne hier eine eigentliche Entscheidung zu treffen,
ihre Möglichkeit und Einordenbarkeit in den gesamten in Betracht
kommenden wissenschaftlichen Theorien komplex untersuchen. Diese
Aufgabe wird gut gelöst Haas zeigt, daß und wie die Aufnahme dieser
Phänomene in die philosophisch-psychologische Theorie * möglich ist.
Gegen Ende des Büchleins kommt er auch auf seine eigene, im Augustheft
1922 an dieser Stelle durch Tischner besprochene Theorie des
Psychischen zu sprechen und zeigt, wie in ihr gewisse parapsychische
Phänomene unterzubringen sind. Haas läßt übrigens deutlich durchblicken
, daß er von der Realität der meisten Phänomene überzeugt ist.

Im einzelnen bin ich hier und da anderer Meinung. So halte ich
die rein physikalisch-physiologische Deutung der Wünschelrutenphänomene
für unmöglich. Auch hier spielen, wie Barrett schon vor vielen
Jahren richtig erkannt hat, parapsychische Phänomene eine entscheidende^
Kolle. In der Frage der sogen, physikalischen Phänomene scheint Haas
sich durch die Sorbonne-Untersuchung der Eva C. etwas zu stark beeinflussen
gelassen zu lnben. „Absolut negative Ergebnisse" scheint mir
zu scharf und mißverständlich zu sein. Doch ich will mich nicht mit
solchen Kleinigkeiten aufhalten. Ich begrüße die kleine Schrift als
einen Bundesgenossen mein auf dem Wege zum Siege. Das Vorurteil
gegen die Beschättigung mit den parapsychischen Problemen ist jetzt
gebrochen. Also ist der Sieg unser. Tatsachen sind unwiderstehlich,
sobald man ihnen überhaupt den Blick zuwendet. Bald werden nur noch
ein paar überalterte Psychologen als Gegner und Zeugen einer
unwissenden, untergegangenen Epoche übrig sein. Oesterreich.

Haas, Wilhelm. Kraft und Erscheinung. Grundriß einer Dynamik
des Psychischen. Verlag: Friedrich Cohen, Bonn. 1922. 112 S.

Diese Schrift führt nach einer gewissen Richtung das weiter, was
der Verfasser in seiner Schrift „Die psychische Dingwelt" (siehe meinen
Aufsatz „Die psychische Dingweft", „Psych. Stud.", Aug. 1922) begründet
hatte. Die vorliegende Arbeit liegt von unserem Gebiet mehr
abseits und sei deshalb nur kurz besprochen. Wie die Physik die anschauliche
physische Welt nur als Ausgangspunkt nimmt und ihr ein
völlig verschiedenes Reich unterbaut, das doch nur im Hinblick auf
sie geschaffen ist, so versucht Haas der Welt der psychischen Erscheinung
ein anderes Reich zu unterbauen, das er auf den Begriff
der „psychischen Kraft" gründet. Diese beiden Reiche, das Reich der
Erscheinung und das des Dynamischen, stellt er einander gegenüber und
weiß mit dieser Gegenüberstellung manch interessantes Licht auf viele
ychische Erscheinungen fallen zu lassen. Insbesondere wird die
elt des Primitiven, zu der vielfach von uns aus kaum eine jBriicke
zu führen scheint, als eine Weit, in der das Dynamische herrscht, funs
verständlich gemacht. Auch die Phänomene der Konzentration, Meditation
und der Psychoanalyse gewinnen bei dieser Betrachtungsweise
vielfach ein anderes Gesicht, doch muß in bezug auf das Weitere auf
das Original verwiesen werden. T i s c h n e r.

Nielsen, Enno. Das große Geheimnis *in Neuzeit und
Gegenwart. Verlag: Wilhelm Langewiesche-Brandt^ Ebenhausen
bei*München. 326 Seiten. Gebunden.

Dieser Band bildet die Fortsetzung des früher angezeigten „Das
Unerkannte auf seinem Wege durch die Jahrtausende". Das Buch
ist nach gleichen Grundsätzen zusammengesetzt, d. h. es bringt die
okkulten Ereignisse ohne Kritik und Deutungsversuch. Diese beiden
Bände steilen eine wertvolle, recht dankenswerte Sammlung dar, die
auch der kritische Forscher gern lesen und benützen wird. Nur wird
man sich davor hüten müssen, die Bücher als Quelienwerk anzusehen

12*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0172