Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 183
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0184
I

v. Schrenck-Notzing: Spukphänomene bei Johanna P. 183

Das Mädchen war den ganzen Tag mit ihrer Arbeit vollauf
beschäftigt und hatte weder die Zeit, noch augenscheinlich
das Interesse für das Studium okkulter Probleme. Sie hatte
auch keinen Grund, anzunehmen, daß wir diese Fragen verfolgten
, da sie uns nur mit dem täglichen Leben des Haushaltes
beschäftigt sah.

Eines Tages jedoch - ich denke am vierten oder fünften
nach ihrer Ankunft — entdeckte ich auf dem Boden der
Hausdiele etwas Wasser ausgeschüttet (siehe Plan des
1. Stocks). Die kleine Pfütze von 200 bis 300 ccm war ein
wenig von der Wand entfernt zwischen den Türen, die mit
A und B bezeichnet sind.

An diesem Nachmittag befanden wir uns, meine Frau
und ich, zu Hause, und Hannie war in der Küche beschäftigt.
Als ich durch die Halle ging, sah ich das Wasser und er-
mahnte Hannie, beim Wassertragen sorgfältiger zu sein und .
das Verschüttete sofon wieder aufzuwischen. Das Mädchen
sah das Wasser erstaunt an und erklärte, sie habe es nicht
ausgeschüttet.

Ich wünschte wegen solch einer Kleinigkeit keine weitere
Untersuchung anzustellen, befahl ihr also nur, es aufzutrocknen
. Aber genau dasselbe geschah am nächsten Tag,
und wieder wurde Hannie ermahnt, diesmal ernsthafter. Am
dritten Tag geschah dasselbe unter Umständen, die eine gewisse
Kontrolle .des Vorgangs gestatten. Um 5 Uhr nach*
inittags ging ich durch die Halle auf meinem Weg von Raum
A durch die Küche zu Raum B, in welchem sich meine Frau
befand. Die Tür zwischen der Küche und Raum B war weit
offen und meine Frau sprach mit Hannie, die nahe dem
Fenster vollkommen sichtbar dastand. Nach einigen Minuten
kehrte ich zu A auf demselben Wege zurück und entdeckte
beim Betreten der Diele wieder die wohlbekannte Wassel
pfütze genau an dem Platz, wro sie das vorige Mal gewesen
war. Ich erzählte das-augenblicklich meiner Frau, die mir
versicherte, daß sie die ganze Zeit, während der ich mich
in Raum B befand, Hannie unter ihren Augen gehabt hätte.
Entweder also müssen meine Frau und ich einen Augenblick
lang geistig abwesend gewesen sein, so daß es Hannie
möglich war, uns zu täuschen, oder die Angelegenheit entbehrt
einer normalen Erklärungsmöglichkeit. Wie es auch
sein mag, ich selbst war von nichts überzeugt und nahm mir
nur größere Sorgfalt zur Beobachtung der Ereignisse vor.
Ich lud einen Freund, Graf L., einen Mann mit viel Erfahrung
in der okkulten Forschung, ein, uns zu besuchen,
in der Hoffnung, er möge einen Weg finden, die Aufklärung
des Geheimnisses zu fördern. Er kam wirklich für einige
Tage und beschloß, das Mädchen zu hypnotisieren, da ihm


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