Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 188
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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188 * Psychische Studien. L. Jahrgang. 3. Heft (Mai 1923.)

halb des Raumes. Die Köchin befand sich während dieser
Zeit in einem angsterfüllten Zustand, und sie wäre fähig gewesen
, Hannie herauszuwerfen, wenn sie den geringsten
Verdacht gehabt hätte, daß sie den Spuk unterstützte. Es
war .gerade, als ob ein dritter Dienstbote gegenwärtig wäre,
den man weder kommandieren noch bestrafen konnte. Dies
letzte bekümmerte sie vielleicht am meisten, denn die den
Spuk verursachende geistige Polenz entfaltete eine außergewöhnliche
Bosheit. Die Köchin legte einige Löffel und
Gabeln an ihren gewöhnlichen Platz, worauf einer der Löffel
sich an einen anderen Platz begab, der ihm besser zu gefallen
.schien. Als man ihn zurücklegte, fing eine Gabel an,
sich m bewegen. Unter diesen Umständen machte natürlich
das Interesse der Köchin an okkulten Erscheinungen einer
starken Abneigung Platz, aber ihre schlechte Laune wirkte
keineswegs günstig. Je ärgerlicher die Köchin war, desto
boshafter zeigte sich der Spuk. Als die Köchin dies gewahrte,
wich ihre Aufregung einer tiefen Resignation. Sie ging ihrer
Arbeit in tiefem Schweigen nach und haschte geduldig wieder
und wieder nach den Gegenständen, welche fortgesetzt von
ihren Plätzen geworfen wurden.

Nach .der Tagesarbeit zogen sich die Mädchen um
9 Uhr zurück, der „unsichtbare Dritte" mit ihnen. So
herrschte für eine Weile Stillschweigen im Hause,

Episode mit einer Leiter.

Plötzlich .(spät abends) hörte man den schweren Schlag
eines lallenden Gegenstandes unter dem Dach. Ich fühlte
mich verpflichtet, sofort nachzusehen, was da geschehen sein
könnte, .obgleich ich keine angenehmen Gefühle in bezug
auf das, was ich vielleicht sehen würde, hegte. Als ich die
Treppe hinauf stürzte, konnte ich schon die Mädchen in
ihren Zimmern schreien hören. Ihre Türen fand ich verschlossen
. Eine schwere Leiter von ungefähr 21/2in Länge,
die jmmer gegen die Wand gelehnt stand, war umgefallen
und lag auf dem Boden. Der Fall dieser Leiter hatte den
lauten Krach, der uns aufgestört hatte, verursacht (siehe den
Plan des Obergeschosses). Nur schwer konnte ich die furchtsamen
Mädchen beruhigen, aber schließlich gelang es mir,
ihnen einzureden, daß der „Poltergeist" ihnen nichts Übles
tun würde, wenn sie sich nicht über ihn lustig machen
würden. Sie versprachen treuherzig, daß sie meinem Rat
folgen würden, aber wollten um keinen Preis die Nacht in
getrennten Zimmern verbringen. So wurde Hannies Bett in
das Zimmer der Köchin geschoben. Die Kammern der
Mädchen .sind gerade über Raum A, unserem Schlafzimmer,
und das Haus ist sehr leicht gebaut. In der Nacht hörte ich


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