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Messer: Telekinetisehe Phänomene.
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lediglich eine „Sache", ein Untersuchungsobjekt, oder gar von
vornherein einen Schwindler sähen.
Abends erwartete ich mit meiner Frau am Eingang der Universität
Herrn von Schrenck, der pünktlich um 8 Uhr erschien
und uns zu dem Psychologischen Institut hinaufführte, in dem
sich bereits Dr. H., der Assistent Prof. B.s, befand (unter dessen
Aufsicht also das Sitzungszimmer vor Beginn der Sitzung war).
Prof. B. selbst war verhindert, an dieser Sitzung teilzunehmen.
Dagegen erschienen zwei jüngere Brüder von ihm, der eine Uni-
versitätsprofessor, der andere Assistenzarzt. Ferner nahmen außer
den bisher Erwähnten noch teil ein Münchner Kunstmaler v. K.
und eine Aerztin Dr. L. aus München. Alle, außer mir und
meiner Frau, hatten schon an früheren Sitzungen teilgenommen.
Man versammelte sich in einem Zimmer des Instituts, das durch
einen größeren Ramm von dem Zimmer getrennt war, in dem die
Sitzung statfinden sollte. Letzteres untersuchte ich bei heller
Beleuchtung genau, ohne irgend etwas Verdächtiges feststellen
zu können. Die Skizze mag zur Veranschaulichung dienen:
die Wände angelehnt, zwei große schwarze Tafeln aus Holz, wie
sie als Schultafeln allgemein üblich sind (Ta), ferner ein hölzerner
Ständer (St). Etwa 1 p von der rechten Seite de& Mediums
befanden sich die Objekte (0), deren Bewegungen das Medium
bewirken sollte; neben uni vor dem Medium sollten die beiden
Kontrollpersonen (Ci C2) Platz nehmen; im Anschluß an sie die
übrigen Teilnehmer; auf dem letzten Stuhl, am weitesten vom
Medium entfernt von Schrenck (v. Sch.), der neben sich auf einem
Tischchen eine Spieluhr (Sp.) stehen hatte. Im ersten Teil der
Sitzung stand noch zwischen den Teilnehmern (außer den Kontrollpersonen
einerseits und dem Kabinett und den Objekten anderseits
eine spanische Wand (W), die mit durchsichtiger schwarzer
Gaze bespannt war.
Nachdem ich das Sitzungszimmer untersucht, begab ich mich
mit dem Medium, das sich inzwischen auch eingefunden hatte,
und noch einem Sitzimgsteilnehmer in ein von den genannten
Räumen durch einen längeren Gang getrenntes Zimmer des
| Tür |
Tisch
Das sog. „Kabinett" war
durch einen 2 m hohen,
schwarzen, an einer Schnur
befestigten Vorhang (V) vom
übrigen Zimmer abgetrennt
Der Vorhang war in der
Mitte geteilt und setzte sich
noch an der Wand bis hinter
den Sitz des Mediums (M)
fort Die dort befindliche
Tür war fest verschlossen.
In dem Kabinett standen, an
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