Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 216
(PDF, 183 MB)
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216 Psychische Studien. L. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1923.)

•.. der Suggestion der okkultistischen Atmosphäre erlegen*

Von Dr. Mirakel.*)

Mit den obigen Worten hat bekanntlich, wie in dem veröffentlichten
Briefwechsel**) zu lesen, Herr Moll diejenigen Aerzte bezeichnet
, die in Berlin — sehr zu seinem Leidwesen — neuerdings
sich die Erforschung des sog. Okkulten Tatsachengebietes ernstlich
angelegen sein lassen« Er hat mit diesem unbedachten Wort —
und warum sollte ihm nicht auch einmal eine kleine Unklugheit
passieren — den Erfolg gehabt, daß die Anbahnung einer gemein-
saimen Plattform für die bisher sich gegenüberstehenden Forscher
zunächst mal wieder illusorisch geworden ist. Man mag das offen
bedauern, und man mag nach der Lektüre des Briefwechsels annehmen
, daß die Ueberlegungen auf Seiten der Gesellschaften
nicht gerade so leicht gewesen sind, und man mag es begrüßen,
daß diese schließlich schwerwiegende Bedenken persönlicher Art
im Interesse der Sache zurückgestellt haben, aber — gewundert
hat sich Herr Moll über den schließlichen Ausgang vielleicht doch
nicht. Jn einem der Schlußschreiben wird ja der Gedanke auch
mit Vorsicht ausgesprochen, daß zum mindesten die Vermutung
nicht unbegründet war, daß Herr Moll mit seinem ganzen Angebot
vielleicht Stoff suchte, um im nächsten Winter bei seinen Gläubigen
wieder über eine Anzahl fehlgeschlagener Sitzungen und
Untersuchungen berichten zu können, um selbst wieder — wie er
den Reporter im 8-Uhr-Abendblatt sagen ließ,—„als die auf diesem
Gebiet als erste Autorität anerkannte Persönlichkeit" z$ glänzen.

Immerhin, aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und man kann
der zukünftigen Entwicklung der Dinge in Ruhe entgegensehen.
Eines aber kann man doch heute tun, nämlich anerkennen, daß
die Gesellschaften überhaupt soweit, wie geschehen, entgegengekommen
sind. Um das würdigen zu können, nur einige Anmerkungen
.

Zuvor aber die Erledigung der Frage, ob denn Herr Moll keine
andere Möglichkeit hatte, um aus seiner allmählich von ihm als
peinlich empfundenen Ibolierung herauszukommen, die man allerdings
vom Standpunkt wirklicher Wissenschaft nicht gerade als
glänzend bezeichnen kann. Man könnte also fragen, warum wird
Herr Moll denn nicht Mitglied der AerztlichSn Gesellschaft?

In dem Aufruf der Gründer vom März vo-igen Jahres hieß e^
folgendermaßen: „Das zunehmende Interesse, das man den parapsychisch
genannten Erscheinungen entgegenbringt, macht auch
eine Stellungnahme der Aerzte ihnen gegenüber nötig. Wir als
Aerzte wollen hierbei von allem, was nach geschäftlicher Ausnutzung
einer Modeströmung aussieht, auch in der Oeffentlichkeit
abrücken, insbesondere einen Trennungsstrich zwischen uns und

*) Wir geben mit nachfolgendem Aufsatz zum ersten Male einem neuen
und sehr geschätzten Mitarbeiter das Wort, dessen Feder gelegentlich zu
Zeit- und Streitfragen Stellung nehmen wird.

**) Siehe Mitteilungen der I). G. W. O.


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