Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 217
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Mirakel: Der Suggestion der okkultistischen Atmosphäre erlegen. 21T

dem Kurpfusehertum ziehen, das auch auf diesem Gebiete die
Unkenntnis und Urteilslosigkeit »der Massen ausnutzt. Andererseits
aber wollen wir für unsere Ueberzeugiuig eintreten, daß die
Erforschung der parapsychischen. Probleme eine Aufgabe der
Wissenschaft ist und daß wir besonders für uns Aerzte einen Gewinn
an Erkenntnis erhoffen, wenn wir ohne Voreingenommenheit
nach irgendeiner Seite hin an dieses noch ungeklärte
Forschungsgebiet herantreten."

Schön und klar, wird man sagen, und Herr Moll hätte doch
eigentlich sich damit einverstanden erklären und sich als Mitglied
anmelden können. Ich glaube nicht, daß man ihm die verschiedenen
,,Aufklärungsreisen", so in letzter Zeit nach Dessau und Hamburg
z. B., oder den verunglückten Versuch, im großen Saal der
Philharmonie vor seinem Volke zu reden, als „geschäftliche Ausnutzung
einer Modeströmiung" angerechnet haben würde, obwohl
man übrigens noch nie davon gehört hat, daß richtiggehende
Forscher auf dem okkulten Gebiete, wie Schrenck-Notzing, Tischner
, oder wie sie heißen mögen, herumreisen oder große Säle
mieten. Leider, leider verlassen sie sich viel zu sehr, mit dem
bescheidenen Stolz, der dex? * wahren Gelehrten auszeichnet, auf die
Güte ihrer Sache und die schließliche Durchsetzung der „neuen
Wissenschaft*4.

Und daß die Erforschung der parapsychischen Probleme
eine Aufgabe der Wissenschaft ist, würde vielleicht auch Herr
Moll zugeben können, oder geht er nur so weit, daß die Bekämpfung
der Tatsächliehkeit der parapsychischen Erscheinungen
zum Aufgabenkreis der Wissenschaft gehöre?

«Schön, wird der Leser sagen, Herr Moll hat also die Aufnahme
in die Gesellschaft seiner Kollegen, der doch, wie berichtet wird,
maßgebende sonstige Aerzte aller Spezialfächer, samt Professoren
der Universität und Krankenhäuser, angehören, nicht gesucht
Hat er es auch später nicht? Oder doch?

Wie berichtet wird, haben Herr Prof. Dessoir und Herr Bärwald
einige Male, den ihnen zuteil gewordenen Einladungen folgend,
als Gäste an den Monatsversammlungen teilgenommen, bis eines
Tages Dr. Bärwald dem Vorstand mitteilte, daß sie Herrn Mo*l
die Solidarität halten müßten, und ohne diesen auch leider nicht
mehr erscheinen könnten. Die Gesellschaft ehre sich doch selbst,
wenn sie persönliche Verstimmungen im Interesse der Sache zurücktreten
ließe.

Aber gewiß doch! Herr Moll las als Arzt ja im Gegensatz zu
den beiden andern Genaimten die gedruckten Ankündigungen im
Aerzteblatt, darum erübrigte sich eine besondere schriftliche Einladung
durchaus, und wenn er den Kreis seiner Kollegen mied,
war es seine Sache, denn zu der Anerkennung eines ganz und
gar unbegründeten Papsttums lag nicht die mindeste Veranlassung
vor. Herr Moll hat sich eben selbst ausgeschaltet.


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