Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 221
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Aerztliche Gesellschaft für parapsyehisehe Forschung. 221

nicht endgültig* gelöste Frage nach der Realität des Gedankenlesens
, der Telepathie, zu erledigen. Er wählte dazu das
Teilgebiet der telepathischen Uebertragung von Zeichnungen
, bei denen die Versuchsperson ihr unsichtbar vom Versuchsleiter
vorbereitete Zeichnungen, also gewissermaßen in Bildform
/u Papier gebrachte Gedanken, auf supranormale Weise, d. h.
unter Ausschluß aller natürlichen Sinnesra/e, in diesem Falle des
Gesichtssinnes, durch unmittelbares, geistiges Schauert
wahrnimmt und nachzuzeichnen versucht.

Es sind in 108 Einzelversuchen mit zusammen vier Versuchspersonen
52 ganz positive, mehr oder weniger eine telepathische
Provenienz aufweisende Resultate erzielt worden. Unter diesen letzteren
führt Vortragender 5 eigenartige Resultate vor, die p r ä - bzw.
postoperativ zustande kamen, wo nämlich die Kopien nicht
gegenüber dem gerade vorliegenden Original, sondern gegenüber schon
in das Unterbewußtsein des Versuchsleiters versunkenen oder noch nicht
aus ihm aufgetauchten Originalen positiv waren. Die Methodik wurde
gegen die frühere erheblich verbessert, da durch sie eine besondere
Art von Pseudo-, die vom Vortragenden so genannte Spiegel-
telepathie festgestellt und ausgeschaltet werden konnte. Bei dieser
falschen Telepathie könnten unter Umständen Personen mit über-
normaler Sehschärfe die Originale aus Spiegelbildern in der
Hornhaut oder der Brille des nichtsahnenden Versuchsleiters ablesen.
Der Vortragende glaubte durch die neuen Versuche, die sowohl in Hypnose
als im Wachzustande überraschend häufig glückten, die Frage
der telepathischen Phänomene auf diesem Spezialgebiet sozusagen experimentell
, wenn auch nicht gelöst, so doch gefördert zu haben.

Die Versuche, die vielleicht auch die Differenzierung von Telepathie
und Hellsehen ermöglichen, sollen weiter fortgesetzt und die bisherigen
Ergebnisse mit dem Bildmaterial in den „Psychischen
S t u d i e n" ausführlich veröffentlicht werden.

Im Anschluß an dieses Autoreferat veröffentlichen wir eine
Besprechung dieses und des ihn einleitenden Vortrages von San.-Rat
Körber aus der Feder des ärztlichen Mitarbeiters der „Voss. Ztg."
San.-Rat L i 1 i e n t h a 1, der sich anerkennenswerterweise den Resultaten
sachlich gerecht zu werden bemüht, wenn er auch aus seiner ablehnenden
Haltung kein Hehl macht, wobei es ziemlich klar ist, daß er dier Problemstellung
wohl nicht ganz richtig erfaßt hat. Das ergibt z. B. seine Forderung
: „Alles oder nichts" gegenüber der geradezu verblüffend
glänzenden Statistik Brucks, während gerade der Kenner weiß, daß
er sich zu bescheiden hat und ein lückenloses Gelingen der Versuche
sich verdächtig macht. Auch zum Schluß ergibt sich aus der gutgemeinten
Warnung vor den Gefahren des „Geistschreibens" aufs neue, daß die
scharfe Grenze, die die wissenschaftlichen Untersuchungen auf parapsychischen
Gebiete von- offenbarungsspiritistischen Zirkelsitzungen
scheidet, noch lange nicht genügend bekannt ist, auch noch nicht in
Aerztekreisen, trotzdem die Berliner „Aerztliche Gesellschaft für parapsychische
Forschung" gerade in diesen Tagen als sehr kräftiges Kind
der Aufklärung ihren ersten Geburtstag gefeiert hat. Stinner.

Telepathie und Hellsehen.

(Aus der Voss. Zeitung vom 5. April 23.)

Wie stark „okkulte" Dinge die Menschen interessieren, bewies
ein Vortragsabend, den die „Deutsche Okkultistische Gesellschaft" und
die „Psychische Studiengesellschaft" abhielten, auf dem die Sanitätsräte
Dr. Körber und Carl Bruck sprachen. Dr. Körber gab eine Theorie der
okkulten Vorgänge, die mit exakten naturwissenschaftlichen Forschungsmethoden
nicht klarzustellen sind. Um Aufschlüsse über das innere
Leben zu erhalten, müssen vielmehr die Philosophie, die Psychologie


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