Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 223
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0224
Aerztliche Gesellschaft für parapsychische Forschung. 223

Wir kommen heute nochmals, auf den im Aprilheft der „Psych.
Studien" erwähnten Aufsatz Professor D e s s o i r s in der „V o s s i -
sehen Zeitung" vom 11. März d. J. „Materialisations-
Phänomene" zurück, der sich u. a. auch textkritisch mit dem gleichnamigen
Buche Schrenck-Notzings befaßt hatte, wobei besonders
drei Vorwürfe erhoben wurden: Erstens habe Sch.-N. aus dem
englischen Kommissionsbericht über E v a C. einen ungünstigen Passus
ausgelassen, nämlich, das angeblich entscheidende, ablehnende Urteil
des Mitgliedes D i n g| w a 11. Zweitens sei ein Wort — not
d i s c a r d — ungenau übersetzt werden; S c h r. - N. lasse nämlich
die Engländer „die Möglichkeit »eines supranormalen Ursprungs . . .
einräume n", während sie nur diese Möglichkeit nicht hätten „a b -
lehne n" wollen. Und drittens sei eine andere Stelle ganz „irreführend
" übersetzt worden, wodurch die Ansicht D i n g w a 11 s,
daß taschenspielerische Methoden mit den Phänomenen nicht unvereinbar
gewesen seien, geradezu in ihr Gegenteil verkehrt worden sei.

Auf diese Vorwürfe D e s s o i r s geht San.-Rat Dr. Carl Bruck
aut Grund von Informationen Schrenck-Notzings in der „Voss.
Ztg." vom 8. April d. J. in einem Aufsatz ein, der Raummangels!
wegen dort nur verkürzt wiedergegeben werden konnte und den wir
heute nachfolgend in extenso wiedergeben:

Schrencks Phänomene.

An die Berlin, 29. März.

Redaktion der „Vossischen Zeitung*".

Herr Professor Dessoir hat in seiner Besprechung des neuen
Buches von Schrenck-Notzing („Vossische Zeitung", 11. März)
auf gewisse irreführende Mängel des Textes hingewiesen, die bei
dem großen Ansehen beider Herren einer näheren Prüfung wohl wert
wären. Wichtiger aber erscheint mir zunächst eine Mitteilung D e s -
s o i r s am Schlüsse, die der weitp Kreis aller Wahrheitssucher und besonders
der kleinere der wissenschaftlichen Okkultismusforscher mit
Betrübnis lesen wird: daß wieder einmal die Gelegenheit zu einer
allseitig als paritätisch anerkannten Untersuchung „okkulter" Phänomene
verpaßt wurde und gerade zu einer unter Mitwirkung
D e s s o i r s, dessen affektfreie Stellungnahme bekannt ist, und den
ich selbst bei einem analogen Anlaß als erfahrenen, sachlichen und
wohlwollend taktvollen Untersucher beobachten konnte.
Den Wunsch, zu prüfen, weshalb das so gekommen ist, hat die
Oeffentlichkeit nicht so* sehr, wie den, daß diese Arbeitslgemeinsamkeit
doch noch einmal kommen möge, die diesmal nach v. Schrencks
Versicherung nur durch äußere Gründe vereitelt worden zu sein scheint.
Baron von Schrenck betont hierbei, daß gerade durch seine
letzten Versuche eini Gegner wie Dr. B o h n, der Entlarver des
„B1 u m e n m e d i u m s" Anna Rothe, als Mitbeobachter vom S a u -
1 u s zum Paulus wurde. Jch sehe übrigens, daß auch ein zweiter
energischer Gegner, Graf Klinkowstroem, gerade jetzt („Um-
schau", 3. März 1923) die Tore von Damaskus so ziemlich erreicht
hat*), und da auch ihm Herr von ßchrenck seine Untersuchungsräume
zu mehreren Sitzungen geöffnet hatte, dürften erneute
Bemühungen um eine Entente cordiale Dessoir-Schrenck
vielleicht doch nicht ganz aussichtslos sein.

Zu den von Dessoir gerügten Mängeln seines Buches teilt mir
Baron von Schrenck einiges mit und gestattet mir die Veröffentlichung
:

1. Der von ihm weggelassene, absprechende Satz des Berichtes von
Ding wall über Eva C. aus dem Jahre 1920 sei längst überholt, da
D i n g w a 11 sich 1922 in München von der Echtheit der Phänomene

*) Inzwischen scheint Graf K. als Sachverständiger in dem tragikomischen Prozeß des
Heerrn Erichsen mutig wieder einen Schritt — zurück — gemacht zu haben. (D. Herausg.)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0224