Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 224
(PDF, 183 MB)
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224 Psychische Studien. L. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1923)

bei Willy Sch. über/engt und in diesem Sinne der Englischen Gesellschaft
berichtet habe.

2. Das mit „einräumen" übersetzte ,„not diseard" (wörtlich:
„nicht ablehnen"), zerstöre nicht den Sinn des von den Engländern
gemeinten: „Die Möglichkeit eines supranormalcn Charakters der
Phänomene". Auch ich möchte diese Nuance nicht für wesentlich halten.

3. Und letzteres gibt Herr vonSchrenck ohne weiteres zu, daß
die Beanstandung des nächsten Satzes „richtig erscheint"; es sei ihm
beim Durchlesen der \on anderer Hand angefertigten Uebersctzung
entgangen, daß hier tatsächlich ein Satz durch *" unrichtige Uebersctzung
in sein Gegenteil umgewandelt werde, indem er fälschlich
ein positives Moment für die Phänomene bringt. Die Tatsache
aber, „daß es sich hier nicht um eine absichtliche Beschönigung,
sondern um ein Versehen handelt, gehe schon daraus hervor, daß
dieser Satz in einem Abschnitt mit der großgedruckten Ueberschrift:
„Gegen die Phänomene" zusammen mit den übrigen Gegenargumenten
enthalten sei.

Ich habe mich von der Richtigkeit dieser Angaben des Herrn
von Schrenck überzeugt und glaube nicht, daß nunmehr Prof.
D e s s o i r aus diesem Versehen ein Vergehen noch weiter
wird machen wollen.

Somit erscheinen wohl nach diesen freimütigen Angaben von
Schrencks die von D e s s o i r betonten Mängel des Buches genügend
aufgeklärt, und es bleibt noch eimmal der Wunsch zu
wiederholen, daß — ganz allgemein gesprochen — die Versuchsleiter
und ihre sachverständigen Kritiker sich überall möglichst häufig an
einen Tisch zu gemeinsamer Untersuchung mit variablen Bedingungen
setzen mögen. Sanitatsrat Dr. med. Carl Bruck.

Daß sich inzwischen der Kreis kritisch-objektiver Mitbeobachter
um Herrn von Schrenck immer mehr erweitert, dafür sprechen auch
neuere bestätigende Veröffentlichungen der Universitätsprofessoren
Messer (Gießen) und Richard Hoffmann (Wien).

Kleine Mitteilungen.

Herr Dr. Frhr. v. Schrenck-Notzing hielt am 12. April auf Einladung
des Groninger Psychologen Prof. H e y m a n s vor der Gesellschaft für
Psychische Forschung in Amsterdam im Hörsaale des dortigen
physiologischen Instituts der Universität einen Vortrag mit Lichtbildern
über „Physikalische Phänomene des Mediumismus" und erntete
starken Beifall.

Der bekannte Romanschriftsteller Thomas Mann berichtete in
einem von 2—3000 Hörern besuchten zweistündigen öffentlichen Vortrage
in Wien über seine okkulten Erlebnisse in einigen Sitzungen
im Laboratorium des Dr. v. Schrenck-Notzing mit dem Medium Willy Sch.
Die positive Stellungnahme dieses berühmten Schriftstellers für die
Echheit der Phänomene erregte großes Aufseilen und beschäftigte die
gesamte Wiener Tagespresse. Derselbe Vortrag wurde in Prag wiederholt
und hier ebenfalls mit dem größten Interesse angehört.

In dem Beleidigungsprozesse Erichsen gegen Rambacher,
der sich am 5. April vor dem Münchener Schöffengerichte abspielte,
wurden als Sachverständige über die Echtheit physikalischer Phänomene
bei Medien Dr. Frhr. v. Schrenck-Notzing, sowie Universitätsprofessor
Dr. Zimmer, Vorstand der zoologischen Staatssammlung in
München, und Dr. med G r u b e r, Professor der Zoologie an der Techn.
Hochschule vernommen. Alle drei Sachverständigen traten unter Eid auf
Grund umfassender experimenteller Untersuchungen für die Echtheit der
telekinetischen und Materialisatiionsphänomene ein. Auch dieses eidliche
Bekenntnis deutscher Hochschullehrer verfehlte seinen Eindruck bei Gericht
und auf die weiteren Kreise des Publikums nicht und beschäftigtes
eingehend die Tagespresse.


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