Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 232
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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232 Psychische Studien. L. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1923.)

Wer seinen Geistleib nicht umformt durch Einsehen und Bereuen
seiner Unterlassungen und Verfehlungen, durch Eindringen
an die neuen geistigen Zusammenhänge und Anpassung an ihre
veränderten Forderungen und durch Uebung seines Willens und
Gefühls in selbstlosem Tun, der kann Jahrzehnte und Jahrhunderte
lang als erdgebundener Geist ein unnützes Leben
führen; Ideen von der Sündhaftigkeit ihres Tuns können bei
Verbrechern und Selbstmördern wie eine posthypnotische
Suggestion jahrelang fortwirken und sie wie bei einem schweren
Traum in einem Zustand dumpfer Qual halten. Dies scheint aus
zahlreichen Spukberichten und Manifestationen bei spiritistischen
Sitzungen hervorzugehen. Ob ganz unverbesserliche
und unbeherrschte Charaktere einen feinstofflichen Körper von
der Dichte des Fluidals eines Lebenden, also nicht nur den
Astral-, sondern auch den Aether- (Od-) leib behalten und durch
ihn physische Schmerzen empfinden können, ist nicht ganz sichergestellt
. Immerhin ist es nicht undenkbar, daß es eine Höllenpein,
wenn auch niemals eine ewige, z. B. für sehr grausame Menschen,
gibt. Hierüber, wie auch über manche anderen Fragen, z. B. nach
der Existenz von Dämonen, nach den Vorbedingungen für Wieder-
Verkörperung und dem Einwirken einer höheren Geisterwelt erhält
man schwer Auskünfte, auch von vorgeschritteneren Geistern,
denen man solche Kenntnisse und Einblicke zutrauen sollte»

Steht bei uns die Sorge für des Leibes Nahrung und Notdurft im
Vordergrund der Interessen, so, nach den Berichten, bei den
Geistern in den ersten Stadien des Jenseitsiebens die Sorge für
die ethische Fortentwicklung und die damit verbundene innere
Umformung des Geistleibes. Die Jenseitsphysik und Jenseitsphysiologie
, die Beschäftigung mit unseren physikalischen,
chemischen, medizinischen, biologischen, technischen und kulturhistorischen
Problemen, die gerade den Forscher besonders
interessieren, scheint dagegen durchaus zurückzutreten. Die
meisten Geister beschäftigen sich damit im Jenseits genau so
wenig, wie sie sich auf Erden mit wissenschaftlichen Gegenständen
befaßt haben. Selten können sie uns Genaueres berichten
. Bei der Lückenhaftigkeit unserer eigenen Kenntnis von
der Welt jenseits unserer fünf Sinne fehlen ihnen außerdem die
Begriffe und Ausdrücke, die bezeichnen können* was sie unmittelbar
empfinden und wahrnehmen.

Darum kann es einstweilen nicht gelingen, von der Jenseitswelt
und ihren Bewohnern eine Beschreibung zu geben, die zu
anerkannten Gesetzmäßigkeiten der Physik und Parapsychologie
in allen Punkten in Beziehung zu setzen wäre. Bis dahin werden
auch noch Jahrzehnte vergehen. Immerhin läßt das Bild der Jenseitswelt
, wie es uns die verschiedensten Medien und Hellseher
indirekt und direkt geben, so viele eigenartige und überraschende
gemeinsame Züge erkennen, daß von einer willkürlichen Phantasieschöpfung
doch wohl nicht mehr die Rede sein kann. Gelingt


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