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Ein Briefwechsel 233
es uns, wie hier versucht wurde, nachträglich aus diesen Schilde-
rungen das Walten bestimmter physikalischer und psychischer
Gesetze abzuleiten, so erfährt damit die Ueberzeugung von der
tatsächlichen Existenz einer Jenseitswelt und eines Jenseitslebens
mit den sich aus ihr ergebenden weltanschaulichen Konsequenzen
eine neue Stütze.
Ein Briefwechsel.
Psychologische Gesellschaft zu Berlin, Sektion Berlin der Gesellschaft
für Psychologische Forschung.
An den Berlin, 13. November 1922.
Vorstand der Aerztlichen Gesellschaft für parapsychische Forschuing,
z. H. des Herrn Dr. Sünner,
Berlin-Schöneberg, Grunewaldstraße 40.
Der Psychologischen Gesellschaft zu Berlin ist ein Betrag4 von
000 000.— Mark zur Verfügung gestellt worden für diejenige Person
oder diejenigen Personen, die einwandfrei das Bestehen sogenannte*
okkulter Phänomene zu erweisen imstande sind. In Frage kommen nur
Versuche in Berlin.
Wie sie wissen, hat die Berliner Psychologische Gesellschaft
seinerzeit einen Ausschuß gewählt, bestehend aus den Herren: Dr. Baer-
wald, Prof. Dessoir itnd Dr. Moll. Dieser Ausschuß ist bereit, gemeinsam
mit drei Anhängern des Okkultismus, den Versuch eines
solchen Nachweises zu machen.
Wir bitten Sie demgemäß zunächst, falls Sie damit grundsätzlich
einverstanden sind, zu einer Vorbesprechung mit dem obengenannten
Ausschuß über die Art des Vorgehens einen Ihrer Herren zu entsenden.
Als Ort der Vorbesprechung käme^die Wohnung unseres mitunterzeich-
neten Vorsitzenden, Dr. Moll, Kurfürstendamm 45, in Betracht. Wegen
der Zeit bitten wir Sie, sich ebenfalls mit diesem (Tel. Steinpl. 8275)
in Verbindung zu setzen.
Das gleiche Schreiben geht gleichzeitig an den Vorstand der
Deutschen Okkultistischen Gesellschaft und an den Vorstand der Gesellschaft
für Psychische Studien.
Hochachtungsvoll
gez. Dr. Moll, 1. Vorsitzender. gez. Westmann, Schriftführer.
^n * Berlin, den 11. Januar 1923.
Berliner Psychologische Kommission,
z. H. des Herrn Geh. Rat Dr. m e d M o 11,
Berlin W 16, Kurfürstendapim 45.
Sehr geehrter Herr!
Auf Ihr gleichlautendes, an die drei unterzeichneten Gesellschaften
gerichtetes Schreiben vom 13. November v. J. gestatten sich deren
Vorstände gemeinsam folgendes zu erwidern:
Zunächst möchten wir Sie mit nachdrücklicher Offenheit auf die
sachlichen und persönlichen Schwierigkeiten hinweisen, die der Verwirklichung
des von Ihnen angeregten, gewiß begrüßenswerten Gedankens
gemeinsamer Arbeit zur Klärung der okkulten Fragen im
Wege stehen.
Vor allem verwahren wir uns dagegen, daß die Mitglieder unserer
Gesellschaften schlechthin zu Anhängern des Okkultismus abgestempelt
werden, und zwar im Gegensatz zu denen Ihrer Kommission, die
sich augenscheinlich als seine Gegner hinstellen. Die allgemeine Tendenz
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