Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 235
(PDF, 183 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ein Briefwechsel

235

Psychologische Oesellschaft zu Berlin, Sektion Berlin der Gesellschaft
für Psychologische Forschung.

Berlin, den 22. Januar 1923.

An den

Vorstand der ärztlichen Gesellschaft für parapsychische Forschung,

z. H. des Herrn Dr. S ü n n e r,

Schoneberg, Oruneiwaldstraße 40.
Sehr geehrter Herr!

Der Brief der drei Gesellschaften, den wir am 15. Januar 1923
erhalten haben, ist insofern keine Antwort auf unser Schreiben vom
15. November 1922, als wir lediglich eine Vorbesprechung vorschlugen,
in der über die Art des Vorgehens mündlich verhandelt werden sollte.
Sie gehen bereits auf einige sachliche Einzelheiten ein. Wir sind aber
gern bereit, Ihnen auf diesem Wege zu folgen und die Hauptpunkte, die
Sie erwähnen, schon jetzt brieflich zui erörtern. Dies fällt uns um so
leichter, als ir* einer ganzen Reihe von Punkten eine Uebereinstimmung,
zwischen Ihnen und uns besteht, und wir in anderen Punkten Ihren Vorschlägen
uns anzuschließen in der Lage sind. Allerdings weichen wir
darin von Ihnen ab, daß wir „persönliche Schwierigkeiten'* nicht anzuerkennen
vermögen; sie sollten unseres Erachtens gegenüber der
Sache nicht in Frage kommen.

Wir haben Kenntnis davon genotmmen, daß die Mitglieder Ihrer
Gesellschaft nicht schlechthin m Anhängern des Okkultismus gestempelt
werden sollen; das haben wir jedoch nicht getan, vielmehr vorgeschlagen
, aus jeder Gesellschaft einen Anhänger des Okkultismus zu der
Vorbesprechung zu entsenden, und daß es solche Anhänger in jeder Ihrer
drei Gesellschaften gibt, glaubten wir annehmen zu dürfen. Wir erklären
ferner, daß auch wir nur eine kritische und voraussetzungslose Feststellung
eines okkulten Tatbestandes, oder vielmehr, wie wir es ausdrücken
möchten, die Prüfung möglicherweise als okkult deutbarer Erscheinungen
vorzunehmen wünschen.

Weshalb Sie sich gegen eine „Sanktionierung" oder ^Bevormundung
seitens angeblich „höherer Instanzen" in Ihrem Schreiben wehren, ist
uns nicht klar, da Sie damit etwas ablehnen, was von uns gar nicht gefordert
worden ist Ebenso ist von uns nicht mit einer Silbe angedeutet
worden, daß Herr Moll die Leitung der Kommission übernehmen soll.
Herr Moll hatte übrigens auch nicht die „Leitung" des Ausschusses, der
von der Psychologischen Gesellschaft gewählt worden war; es bestand
vielmehr hier eine völlige Parität der Mitglieder. Wenn Sie weiterhin
behaupten, Herr Moll hätte durch die Art seiner Berichterstattung bei
ernsthaft in Betracht kommenden Versuchspersonen und Experimentatoren
den Ausschuß diskreditiert, so bemerken wir dazu, daß es nicht
sein Bericht war, sondern der des Ausschusses, der der Oef-
fentlichkeit vorgelegt wurde. Außerdem teilt keines der beiden anderen
Ausschußmitglieder Ihre Ansicht, daß durch die Art der Berichterstattung}
der Ausschuß diskreditiert worden sei.

Sie halten die Veranstaltung eines Wettbewerbes unter Auslobung
eines Preises, der durch Herrn Moll oder seine Vermittlung ausgesetzt
wird, für einen Fehlgriff. Es ist in der Tat richtig, obwohl es von uns
nicht erwähnt worden war, daß ein Herrn Moll bekannter Herr, den
er übrigens sehr selten, mitunter jahrelang nicht sieht* das Geld zur
Verfügung gestellt hat. Da Sie darin einen Fehlgriff erblicken, ziehe«
wir hiermit den Vorschlag zurück. Wir kommen Ihnen auch hierin gern
entgegen.

Was nun Ihre 10 Punkte betrifft, so bemerken wir:
1. Wir hatten, wie bereits bemerkt, an eine Aussprache gedacht, in
der überhaupt die Möglichkeit gemeinsamen Vorgehens besprochen
werden sollte; wenn Sie zu solcher Aussprache je drei Vertreter Ihrer
drei Gesellschaften zu entsenden wünschen, sind wir durchaus damit


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