Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 239
(PDF, 183 MB)
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Ein Briefwechsel.

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Schreiben vom 11. Januar d. J. erregten Einspruch erhoben haben.
Selbst wenn aber jener Satz auf die Mitglieder dieser Gesellschaften bezogen
werden könnte, so würde er gewiß nichts Verletzendes an sich
haben. Im übrigen würden wir auf die Anwendung des Ausdruckes
„Kotnparenten" auf uns selbst keinen Wert legen.

Die Herren Dr. Baerwald, Professor Dessoir und Dr. Moll lehnen
es ab, Vorschriften über ihre Beurteilung der Lage des Okkultismus!
entgegenzunehmen: sie können sich in der Freiheit der Forschung und
in der Freiheit der Kritik mit Ausnahme des folgenden Punktes keiner
Einschränkung unterwerfen. Sie Sind damit einverstanden, daß über
gemeinsame Arbeiten vor Abschluß nicht berichtet wird, wobei allerdings
Bedingung ist, daß über den Begriff des Abschlusses in mündlichen
Verhandlungen Klarheit geschaffen wird.

Wir dürfen nunmehr wohl Ihrer Mitteilung entgegensehen, wann
•die Zusammenkunft stattfinden wird.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Moll, 1. Vorsitzender. Westmann, 1. Schriftführer.

Berlin-Schöneberg, den 18. März 1923.

An den 1. Vorsitzenden der Psychologischen Gesellschaft zu Berlin,

z. H. des Herrn Geh. San.-Rat Moll.

Sehr geehrter Herr!

Auf Ihr Schreiben vom 12. ds. erwidere ich im Namen der unterzeichneten
Gesellschaft ergebenst folgendes:

Ihre nicht abgestrittene Aeußerung: daß „heute bereits zahlreiche
Aerzte der Suggestion der okkultistischen Atmosphäre erlegen seien",
kann für jeden, der die Berliner Verhältnisse unbefangen beobachtet,
gar nicht anders als auf diejenigen Aerzte bezogen werden, die sich
in letzter Zeit mit Nachdruck für» die Erforschung dieser Probleme
eingesetzt haben. Auch wenn eine Person oder eine Gesellschaft nicht
ausdrücklich genannt wurde, so kann der Sinn Ihres Interviews — namentlich
im Zeitpunkt der noch schwebenden Verhandlungen — zu unserem
Bedauern nicht anders gedeutet werden, als daß Sic sich auch hier wieder
den Standpunkt geistiger Ueberlegenheit anmaßen wollten, der alle
übrigen Forscher in der Oeffentlichkeit als inferior hinstellt.

Die Mitglieder des Vorstandes der unterzeichneten Gesellschaft
lehnen es ab, sich in dieser Weise von Ihnen als deim angeblich
alleinigen Vertreter der „Wissenschaft" für Leute von verminderter Urteilskraft
erklären zu lassen. Wir wären bei Gelingen des geplanten
Zusaimmenarbeitens zum mindesten mit der gleichen Vorurteilslosijgi-
keit an die Klärung der strittigen Probleme herangegangen, wie die
Gegenseite.

Wir hatten bisher immer nur mit Bedauern vernommen, daß es
Herrn Moll in der Vergangenheit trotz gebotener reichlicher Gelegenheit
niemals möglich war, sog. „okkulte Tatsachen" kennen zu lernen, die
der „wissenschaftlichen Nachprüfung*' standgehalten hätten, und wir
hatten gehofft, daß dies nun im Zusammenarbeiten mit uns endlich
möglich gewesen wäre. Darum hätten wir auch alles, was in unserer
Möglichkeit stand, aufgeboten, um — trotz entgegenstehender erheblicher
Bedenken der Beteiligten — die über Erfahrungen verfügenden Personen
, namentlich also die Medien, der Kommission zuzuführen, und
bekanntlich bestehende Antipathien im Interesse der wissenschaftlichen
Forschung beiseite zu lassen. x

Um so mehr bedauern wir nun, daß alte Mißhelligkeften plötzlich
wieder neu erwacht sind, und daß ein gemeinsames Forschen wieder
weiter in die Ferne gerückt ist denn zuvor. Die unterzeichnete Gesellschaft
, resp. deren Vorstand, muß daher zurzeit ablehnen,
auf das von Herrn Moll gemachte Angebot einzugehen, und muß gleich-


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