Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 242
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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242 Psychische Studien. L. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1923.)

mannigfaltiges und großes Wissen; aber es steckte gleichfalls in
ihnen, «ist auch nicht mehr etwas Neues und Unerhörtes, und man
hat es nur noch nicht beachtet; überdies wird es durch bestehende
Gehirnreizung befördert. Gleichfalls sind die auffallenden Gedächtniserscheinungen
nichts Befremdendes mehr, so daß man
sie nicht mehr als Teufelswerk zu betrachten hat."

Der Uebersichtlichkeit halber werden wir nun in unserer eigenen
Darstellung bei der Aufzählung der Phänomene nicht chronologisch
verfahren, sondern gleiches und ähnliches zusammenfassen
und rubrizieren. Dieses Vorgehen erscheint um so einfacher
und zulässiger, als die beiden Knaben fast die nämlichen
Leistungen produzierten.

Körperliches: Die Kranken überfiel nicht selten eine Art
von Wolfshunger, den nichts zu stillen vermochte. Auch schwoll
ihnen der Unterleib hoch an, und es kam den Kindern vor, als
laufe im Magen etwas wie eine Kugel oder bewege sich wie ein
lebendes Wesen springend auf und ab. Die Beine hielten sie oft
wie biegsame Ruten zusammengefunden, und kein Mensch
konnte sie auseinanderreißen, bis sie dann plötzlich mit Blitzesschnelle
lauseduanderfuhren. Manchmal standen sie auf dem
Kopf und den Beinen zugleich und hielten den Leib hoch in dde
Höhe. Kein Druck von außen vermochte dann dem Körper die
natürliche Haltung wiederzugeben. Auf dem Rücken liegend
drahten sie sich bisweilen mit unheimlicher Schnelligkeit im
Kreise herum wie Kreisel.

Persönlichkeitsspaltung: Ihre Stimme war in den
Krisen nicht die eines Kindes, sondern eine starke, rauhe und
heisere Männerstimme. In jedem Knaben hausten ^mindestens
zwei höllische Geister". Diese bezeichneten sich als Teufel und
nannten ihren Namen.

Halluzinationen: Der ältere Knabe wurde von einem
befiederten Wesen mit Entenschnabel und Krallen verfolgt, das
über seinem Bette schwebte und ihn erwürgen wollte. Gespenster,
nur für sie sichtbar, erfüllten die Knaben mit Furcht und Entsetzen
.

Apporte: Der ältere Knabe reißt dem Gespenst Federn aus,
wenigstens 20—30mal am hellen Tage, vor* hundert Personen,
unter denen sich nicht leichtgläubige Männer aus allen Klassen
befanden. Diese abscheulich stinkenden Federn hinterließen
beim Verbrennen feeine Asche. Die Kinder holten aus ihren
Kleidern Federn und Seegras hervor. Auch diese Federn, die
auf unerklärliche Weise ihren Körper bedeckten, waren so
stinkend, daß man sie nicht aufbewahren konnte. Wenn man sie
verbrannte, war keine Asche zu sehen.

Reden in unbekannten Sprachen: Erst mit acht
Jahren besuchten sie die Volksschule. Trotzdem redete der eine
mit zehn, der andere mit acht Jahren in den verschiedensten


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